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Geschrieben von Muad'Dib am 31.07.2022 um 17:15:

Fragezeichen Studie: Tankrabatt kommt an der Zapfsäule an

Die Mineralölkonzerne haben den seit Juni geltenden Tankrabatt weitgehend an die Verbraucher weitergegeben. Das besagt eine Untersuchung des Essener RWI.



(Bild: Shutterstock.com/ThePowerPlant)



Seit dem 1. Juni gilt in Deutschland eine auf drei Monate begrenzte Senkung der Energiesteuer auf Benzin und Diesel. Nach anfänglicher Kritik ist der Tankrabatt mittlerweile größtenteils bei den Autofahrern angekommen. Das hat das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung im Rahmen seines Benzinpreisspiegels herausgefunden.

Zunächst hatte der durch den Rabatt mögliche Preisnachlass kaum spürbare Auswirkungen auf die Spritpreise an den Zapfsäulen. Dafür hatten die Mineralölkonzerne herbe Kritik einstecken müssen.


Vergleich mit Spritpreisen in Frankreich

Die Essener Wirtschaftsforscher verglichen die Entwicklung der Preise von Benzin und Diesel in Deutschland mit der in Frankreich. So habe der Dieselpreis in Deutschland vor der Einführung des Tankrabatts im Schnitt um gut 13 Cent pro Liter über dem in Frankreich gelegen. Seitdem der Tankrabatt gilt, sei Diesel hierzulande um durchschnittlich 8 Cent günstiger als in Frankreich zu haben. Das mache eine Veränderung der Preisdifferenz um −21 Cent aus – der Tankrabatt hätte inklusive Mehrwertsteuer ein Minus von rund 17 Cent erwarten lassen.

Ein ähnliches Bild ergebe sich bei Superbenzin E10: Hier sei der Literpreis verglichen mit dem in Frankreich um rund 31,5 Cent gefallen. Der deutsche Tankrabatt entspräche inklusive Mehrwertsteuer einer Preissenkung um rund 35 Cent pro Liter. Das RWI gibt aber zu bedenken, ein abschließendes und präziseres Urteil, in welchem Ausmaß der Tankrabatt weitergegeben worden ist, lasse sich erst nach Ablauf der Vergünstigung Ende August unter Verwendung geeigneter ökonometrischer Methoden fällen.


Insgesamt sehen die Essener Forscher den Tankrabatt eher kritisch. Manuel Frondel, Leiter des Kompetenzbereichs "Umwelt und Ressourcen" am RWI, urteilt: "Trotz der Weitergabe an die Autofahrer ist der Tankrabatt weder unter Verteilungs- noch unter ökologischen Aspekten sinnvoll. Denn mit dem Tankrabatt wird eher den Wohlhabenden geholfen als den armen Haushalten.“ Zudem sei der Tankrabatt ökologisch kontraproduktiv, denn er halte nicht dazu an, weniger Benzin und Diesel zu verbrauchen. "Genau das wäre aus ökologischen Gründen aber notwendig."
(hos)


Quelle: https://www.heise.de/news/Studie-Tankrabatt-kommt-an-der-Zapfsaeule-an-7194755.html


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