Geschrieben von Whitebird am 25.09.2025 um 13:18:
Interpol nimmt Betrügern über 400 Millionen US-Dollar ab
Interpol nimmt Betrügern über 400 Millionen US-Dollar ab
Auch deutsche Strafverfolger waren an den Ermittlungen beteiligt. Weltweit wurden mehr als 68.000 mit Betrugsfällen verbundene Bankkonten gesperrt.
25. September 2025 um 09:09 Uhr / Marc Stöckel
Strafverfolgern aus mehreren Ländern ist unter Anleitung von Interpol ein großer Schlag gegen verschiedene Cybercrime-Banden gelungen. Wie Interpol
in einer Pressemitteilung erklärt, konnten bei der Haechi VI genannten Operation zwischen April und August 2025 staatliche Währungen im Gesamtwert von 342 Millionen US-Dollar sowie physische und virtuelle Vermögenswerte im Wert von 97 Millionen US-Dollar sichergestellt werden.
Auch rund 16 Millionen US-Dollar an illegalen Gewinnen in Form von Kryptowährungen zählen den Angaben nach zu den beschlagnahmten Assets. Überdies sollen mehr als 68.000 mit Onlinebetrug und Geldwäsche in Verbindung gebrachte Bankkonten gesperrt und fast 400 Kryptowallets eingefroren worden sein.
Laut Interpol fanden die Ermittlungsarbeiten in 40 Ländern und Gebieten statt – darunter auch Deutschland. Die Operation richtete sich gegen verschiedene Formen der Cyberkriminalität wie etwa Voice-Phishing, Liebesbetrug, Sextortion (Erpressung mit Nacktaufnahmen), Anlagebetrug, Geldwäsche in Verbindung mit illegalem Online-Glücksspiel, Business E-Mail Compromise sowie E-Commerce-Betrug.
Sowohl Bedürftige als auch Unternehmen bestohlen
Interpol nennt in seiner Mitteilung ein paar Beispiele für Polizeiaktionen, die zum Erfolg von Haechi VI beigetragen haben. In Portugal wurden beispielsweise 45 Verdächtige verhaftet, die für bedürftige Familien vorgesehene Gelder zweckentfremdet haben sollen. Sie sollen durch illegale Zugriffe auf Sozialversicherungskonten und Manipulation von Bankdaten insgesamt 228.000 Euro von 531 Opfern gestohlen haben.
In Thailand erfolgte zudem die bislang größte Einzelbeschlagnahmung in diesem Land: Die örtliche Polizei stellte den Angaben zufolge Vermögenswerte im Wert von 6,6 Millionen US-Dollar sicher, die eine transnationale organisierte kriminelle Vereinigung durch betrügerische E-Mails erbeutet hatte. Unter anderem soll die Bande ein japanisches Unternehmen dazu verleitet haben, Gelder an einen fiktiven Geschäftspartner in Bangkok zu überweisen.
Erst im Juni hatte Interpol einen erfolgreichen Schlag gegen Cybercrime-Aktivitäten in Verbindung mit Infostealer-Malware verkündet. Dabei war es Strafverfolgern aus 26 Ländern gelungen, über 22.000 involvierte Systeme vom Netz zu nehmen, 41 Server und mehr als 100 GByte an Daten zu beschlagnahmen und 32 Tatverdächtige zu verhaften.
quelle: golem.de