Geschrieben von Whitebird am 12.03.2025 um 16:26:
1&1 kündigt Kunden Unlimited Tarife wegen zu starker Nutzung
1&1 kündigt Kunden Unlimited Tarife wegen zu starker Nutzung
Nutzer eines Unlimited Tarifs bei 1&1 erhalten offenbar nicht unlimitiert Datenvolumen. Stattdessen beruft sich 1&1 bei Kündigung auf die "übliche Nutzung". Wie hoch die genau ausfallen darf, ist aber unklar.
Von Laura Pippig
Redakteurin, PC-WELT 12.3.2025 12:15 Uhr
Seit 2024 bietet 1&1 im Rahmen der “Unlimited Tarife” unbegrenztes Datenvolumen für Nutzer. Und das schon zu Preisen ab 9,99 Euro. Das Angebot klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Leider mussten einige Nutzer feststellen, dass der Tarif durchaus seine Grenzen hat.
So berichten mehrere 1&1-Kunden auf
Reddit, dass 1&1 ihren Vertrag einfach gekündigt hat. Als Kündigungsgrund brachte 1&1 den zu hohen Datenverbrauch vor. Denn die Betroffenen schafften es, in einem Monat
500 GB oder mehr zu verbrauchen, beziehungsweise
mehr als 1 TB innerhalb von drei Monaten.
Das erscheint auf den ersten Blick gewaltig viel. Doch laut einem Nutzer verwendete er das Datenvolumen zum Gaming, das durchaus viel verbrauchen kann. Laut ihm haben 1&1 genau für Online-Gamer wie ihn geworben, auf das Unlimited Angebot zu wechseln.
Das steckt dahinter
Bei den
Unlimited Tarifen von 1&1 erhalten Kunden prinzipiell erstmal 50 GB Datenvolumen pro Monat. Bei Bedarf kann aber im 1&1-Control-Center kostenlos ein weiteres 1-GB-Paket angefordert werden, und das unbegrenzt oft. Zumindest in der Theorie.
Im Falle des Nutzers, der 500 GB verbraucht hat, muss dieser im Umkehrschluss
450-mal neues Datenvolumen angefordert haben, was laut 1&1 die “übliche Nutzung” weit übersteigt. Das Problem: Im Vertrag wird sich zwar auf diesen üblichen Verbrauch bezogen, allerdings ohne zu definieren, wie viel denn aus Sicht des Anbieters “üblich” sei.
Umständlich und ungenau
Hinzu kommt, dass die sehr klein bemessenen Datenpakete vermutlich absichtlich so gewählt sind, damit Nutzer schwieriger an mehr Datenvolumen gelangen. Schließlich könnte 1&1 auch 5- oder 10-GB-Pakete anbieten, oder den Kunden selbst entscheiden lassen, wie viel er zusätzlich benötigt.
Dass Verträge gekündigt werden, weil aus Sicht von 1&1 ein Missbrauch des Angebots stattgefunden hat, ist an sich nachvollziehbar. Doch kundenfreundlicher wäre es, im Vertrag eine Obergrenze zu definieren. Dann dürfte 1&1 die Tarife aber vermutlich nicht mehr als “Unlimited” bezeichnen.
Zudem ist fragwürdig, warum die Tarife zum Teil als gute Lösung für Gaming oder Streaming beworben werden, die bekanntlich einen hohen Datenverbrauch mit sich bringen. Zwar werden die meisten sicherlich nicht stundenlang mit ihren mobilen Daten Fortnite spielen oder Netflix streamen, doch offenbar gibt es Fälle, in denen das eben doch vorkommt.
So oder so sollten Anbieter von unlimitierten Tarifen besser darüber aufklären, an welche Bedingungen diese geknüpft sind, sollten denn welche existieren. Dann kann sich auch niemand beschweren, wenn eine “unübliche Nutzung” stattgefunden hat.
quelle: pcwelt.de