Geschrieben von Whitebird am 06.03.2025 um 14:31:
italien und kanada machen gute schritte
endlich tut sich was! hoffentlich ziehen andere nach!
Geopolitik:
Italien überdenkt Starlink-Partnerschaft
Die italienische Regierung hat Vorbehalte gegen den Abschluss eines 1,5-Milliarden-Euro-Abkommens mit Starlink wegen der Unzuverlässigkeit der USA.
Michael Linden
6. März 2025, 10:04 Uhr
Die geänderte politische und geostrategische Ausrichtung der USA hat in Italien zu Vorbehalten gegen den Abschluss eines 1,5-Milliarden-Euro-Abkommens (1,6 Milliarden US-Dollar) mit Elon Musks Starlink-Satellitennetzwerk geführt,
hat Bloomberg erfahren.
Italien bewertet demnach seine Telekommunikationsstrategie angesichts der jüngsten Änderungen in der US-Außenpolitik in Bezug auf europäische Sicherheitsverpflichtungen neu.
Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind und aufgrund der Vertraulichkeit der Gespräche anonym bleiben möchten, gaben bei Bloomberg an, dass Italien nun alternative Anbieter von Satellitenkommunikation prüfen werde. Zu den potenziellen Ersatzanbietern, die in Betracht gezogen werden, gehört Eutelsat Communications, ein französischer, börsennotierter Satellitenbetreiber.
Einige Mitglieder der Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni betrachten Musk, der enge Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump unterhält, Berichten zufolge als potenziell unzuverlässigen Partner für die sicheren Kommunikationsbedürfnisse Italiens.
Europäische Alternativen gewinnen an Zugkraft
Berichten zufolge wurde die erneute Prüfung des Starlink-Deals am Dienstag auf einem Ministertreffen angesprochen. Während dieser Zusammenkunft schlug Premierministerin Meloni vor, dass die sich verändernden geopolitischen Umstände eine Prüfung tragfähiger Alternativen zu SpaceX rechtfertigen, heißt es von Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind.
Der italienische Präsident Sergio Mattarella gehört dem Bericht zufolge zu denjenigen, die sich nachdrücklich für die Erkundung verschiedener Optionen jenseits des amerikanischen Satellitenanbieters einsetzen.
Die Technik von Starlink ist während des dreijährigen Konflikts mit Russland zu einer entscheidenden Infrastruktur für militärische Operationen der Ukraine geworden, insbesondere nachdem konventionelle Kommunikationsnetze oder gestört beschädigt wurden. Die sich verschlechternde Beziehung zwischen Washington und der Ukraine ließ Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit solcher Dienste aufkommen.
quelle: golem.de
Ontario will kein Starlink mehr
Auch Energie-Exporte in die USA würde der Premierminister von Ontario im Zollstreit "mit einem Lächeln" einstellen.
Mike Faust
6. März 2025, 11:54 Uhr
Der Premierministier der kanadischen Provinz Ontario, Doug Ford, hält an seiner Entscheidung fest, einen Vertrag mit Starlink nicht fortzusetzen. Wie der
kanadische TV-Sender Globalnews berichtet, wurde der Vertrag im November 2024 geschlossen und sollte abgelegene Gebiete im Norden Ontarios mit Satelliteninternet versorgen.
Ford kündigte den Starlink-Vertrag mit einem Auftragsvolumen von 100 Millionen US-Dollar auf, nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf verschiedene kanadische Waren erhoben hatte. Als weitere Reaktion auf die Strafzölle verbannte Ontario alkoholische Produkte, die in den USA hergestellt wurden, aus den Supermarktregalen und untersagte es US-amerikanischen Unternehmen, sich auf öffentliche Ausschreibungen in Kanada zu bewerben.
In früheren Gesprächen verknüpfte Ford das Fortbestehen des Starlink-Vertrags laut Globalnews immer mit den Strafzöllen und soll gesagt haben, dass der Vertrag weiterlaufe, wenn von den USA keine Zölle mehr erhoben würden. Dieses Mal soll er die Entscheidung aber als endgültig bezeichnet haben.
"Wenn sie kommen und uns verklagen, dann soll es so sein", sagte Ford und ergänzte:
"Ich möchte ihnen so viel Schmerz zufügen, wie wir nur können."
59 Prozent aller US-Rohölimporte stammen aus Kanada
Laut
Newsweek drohte Ford zudem, jegliche Energieexporte in die USA einzustellen. Im Rahmen der Strafzölle wurden von den USA zusätzliche Abgaben in Höhe von zehn Prozent auf Energieerzeugnisse aus Kanada verhängt. Der US Energy Information Administration zufolge ist Kanada die mit Abstand größte Quelle für US-Energieimporte.
Demnach stammten im Jahr 2019 59 Prozent aller Rohölimporte in die USA aus Kanada. Hinzu kommt elektrische Energie aus kanadischen Wasserkraftwerken, die deutlich günstiger als in den USA mit anderen Mitteln erzeugte Energie ist. Es wird damit gerechnet, dass ein Ausbleiben kanadischer Energieerzeugnisse die Preissteigerungen in den USA noch verstärken und die Inflation anheizen würde.
Ford soll dazu gesagt haben:
"Ich fange keinen Zollkrieg an, aber wir werden diesen Zollkrieg gewinnen. Wenn sie versuchen wollen, Ontario zu vernichten, werde ich alles tun – auch lächelnd den Strom abstellen, und ich ermutige jede andere Provinz, das Gleiche zu tun." Er fügte hinzu:
"Sie sind auf unsere Energie angewiesen. Sie müssen den Schmerz spüren."
Er behauptet zudem, dass in den USA 1,5 Millionen Haushalte sowie die Industrie in New York, Michigan und Minnesota von kanadischen Energielieferungen abhängig seien. Zu diesem Thema erklärte Mary Cate Colapietro, Sprecherin des US-Stromnetzbetreibers ISO New England, der
US-Zeitschrift CT Insider, dass man genug Reservekraftwerke hätte, um ausbleibende Energieexporte aus Kanada abzufedern. Sie ergänzte allerdings, dass darunter teils sehr alte Kraftwerke seien, die dann wieder dauerhaft laufen müssten. Dies sei nicht nur aus Energieeffizienzgründen fragwürdig, sondern würde diese auch zu einem kritischen Teil der Infrastruktur werden lassen.
quelle: golem.de