Geschrieben von Whitebird am 29.01.2025 um 16:41:
Offenbar generalüberholte Seagate-HDDs als neu verkauft
Offenbar generalüberholte Seagate-HDDs als neu verkauft
Einige Menschen berichten von beschädigten Verpackungen und HDDs bei ihren neu gekauften Seagate-Festplatten – eine Betrugsmasche?
Oliver Nickel
29. Januar 2025, 11:36 Uhr
Kunden, die sich eine neue magnetische Festplatte kaufen wollen, sollten möglicherweise aufpassen: Offenbar verkaufen einige Versandhändler aktuell generalüberholte oder gebrauchte Festplatten als neue Produkte. Das berichteten mehr als 50 Leser dem
Magazin Heise.de. Teilweise sollen neu gekaufte Festplatten laut Leseraussagen bereits mehrere Jahre alt sein. Gebrauchsspuren wie Kratzer und Schrammen sollen von bereits geöffneten und aktiv genutzten Produkten zeugen. Betroffen ist wohl primär die Seagate-Exos-Reihe – vor allem die Modelle ST16000NM000J, ST16000NM001G, ST12000NM0127 und ST12000NM0558.
"Artikel ist zwar top, jedoch verkauft Mindfactory hier OEM-Ware ohne Herstellergarantie, welche zudem auch noch sehr alt ist", schreibt ein Kunde auf
Mindfactory. Das Modell habe fast 2,5 Jahre in einem Lagerhaus gelegen. Auf diese Rezension vom Dezember 2024 folgt ein relativ aktueller Beitrag vom 16. Januar 2025.
"Der Garantie-Check von Seagate zeigte dann, dass die Festplatte ursprünglich als Teil eines Systems verkauft wurde und keine Herstellergarantie hat", heißt es im Kommentar.
Verdachtsfälle häufen sich
Der Händler Alternate hat die Artikelseite mit einer
entsprechenden Markierung versehen, dass es sich beim verkauften Produkt um die generalüberholte Version handelt. Weitere Händler, die laut Heise-Leserberichten solche älteren OEM-Laufwerke ohne Herstellergarantie verkaufen sollen, sind etwa Jacob, Kosatec, Maingau und Proshop. Jacob gibt auf der Verkaufsseite nicht an, dass es sich um generalüberholte oder für den OEM-Markt bestimmte Produkte handelt. Das gilt auch für Proshop und Maingau.
Kosatec gibt die Exos 16 mit einer Bring-in-Garantie an, was allerdings wenig Auskunft über die Art der Festplatte gibt.
Bei 50 eingegangenen Leserberichten kann zumindest in einigen Fällen von einer irreführenden Verkaufsstrategie gesprochen werden. OEM-Festplatten könnten unter anderem von den besagten Onlinehändlern bei einem OEM-Partner von Seagate eingekauft und für einen Profit weiterverkauft worden sein. Sicher lässt sich das derzeit aber nicht sagen. Eine Betrugsmasche kann aber wohl noch nicht unterstellt werden. Es kann sich auch um Fehler in der Handelskette handeln.
quelle: golem.de