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Geschrieben von Muad'Dib am 15.12.2019 um 13:51:

Lampe Erstflug eines kommerziellen elektrischen Flugzeugs

Zum ersten Mal ist ein Flugzeug, das sonst im Linienverkehr eingesetzt wird, rein elektrisch geflogen. 2021 könnte es in den Regelbetrieb gehen.






Die kanadische Harbour Air darf sich den ersten rein elektrischen Flug eines kommerziellen Flugzeugtyps auf die Fahnen heften. Harbour Air ist Betreiber der größten Flotte von Wasserflugzeugen in Nordamerika. Dienstagabend (Ortszeit) hat Firmengründer Greg McDougall eine auf elektrischen Antrieb umgebaute DHC-2 ("Beaver") etwa zehn Minuten lang pilotiert.

Er ist vom Wasserflugzeug-Dock (CAM9) im Fraser-Fluss an der Flughafeninsel Vancouvers gestartet und wieder dort gelandet. Zuvor hatte Harbour Air den konventionellen Antrieb aus dem 1957 gebauten Flugzeug (Kennzeichen C-FJOS) ausgebaut und durch einen 750 PS starken Elektromotor von magniX ersetzt. Dazu kamen Akkus, die bei dem für sechs Passagiere ausgelegten Beaver für 30 Minuten Flug plus 30 Minuten Reserve reichen sollen.

Daniel AJ Sokolov

Damit könnte Harbour Air mit dem E-Flugzeug jene Routen bedienen, die um die 20 Minuten Flugzeit aufweisen, etwa vom Innenstadthafen Vancouvers (CXH) nach Nanaimo (ZNA) auf Vancouver Island, oder von Vancouvers Flughafeninsel (CAM9) nach Salt Spring Island (YGG). Diese Insel weist Kanadas höchste Dichte an Elektroautos auf und liegt in jenem Wahlkreis, der als erster eine Grüne Abgeordnete in das Bundesparlament gewählt hat. Die Strecke zwischen dem Festland und Victoria, der an der Südspitze Vancouver Islands gelegenen Hauptstadt der Provinz Britisch-Kolumbien, wäre allerdings mit 35 Minuten Flugzeit schon zu lang.

Zulassungsverfahren erfordert weitere Tests

Zunächst gilt es, die Verkehrstüchtigkeit des elektrischen Beaver unter Beweis zu stellen. Der Flug am Dienstag war der erste einer Reihe von Testflügen. Das Unternehmen erwartet, dass das Zulassungsverfahren ein bis zwei Jahre dauern wird. Geht alles glatt, könnten bereits 2021 die ersten elektrischen Linienflüge durchgeführt werden. Harbour Air hofft dafür auf zwischenzeitliche Fortschritte bei der Akkutechnik.

Bei Passagieren wie Anrainern würden die elektrischen Flüge sicher besser ankommen als die konventionellen Flüge. Nicht nur sind die Motoren der Wasserflugzeuge recht laut, die Abgase belasten auch die Luftqualität in der Kabine. So war das Auffallendste an dem Erstflug das fehlende Motorgeräusch.

Harbour Air wurde 1982 gegründet und betreibt über 40 Wasserflugzeuge, die wöchentlich mehr als 300 Linienflüge zu zwölf Zielen fliegen. Abgesehen von Seattle liegen sie alle in Britisch-Kolumbien. Dazu kommen Charter- und Sightseeingflüge. Das Unternehmen bezeichnet sich als CO2-neutral, weil es eine andere Firma für CO2-reduzierende Maßnahmen bezahlt. (ds)


Quelle: https://heise.de/-4610625


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