Whitebird
Firefox-Existenz durch Ende des Google-Suchdeals gefährdet
Der Firefox-Browser könnte sterben, wenn das US-Justizministerium Google verpflichtet, für die Platzierung als Suchmaschine kein Geld mehr zu zahlen.
Andreas Donath
4. Mai 2025, 12:45 Uhr
Ein Mozilla-Vertreter hat vor dem möglichen Ende des Firefox-Browsers gewarnt, sollten die vom US-Justizministerium geplanten Maßnahmen gegen Googles Suchmonopol vollständig umgesetzt werden, wie The Verge berichtet.
Das US-Justizministerium will, dass Google für die Standardsuchmaschinenposition in Drittanbieter-Browsern wie Firefox nicht mehr bezahlen darf. Andere Maßnahmen zum Brechen des Browser-Monopols soll der erzwungene Verkauf des Chrome-Browsers sein. Ein Gericht hatte bereits entschieden, dass Google ein illegales Suchmonopol besitze, teilweise durch Exklusivverträge, die den Suchmaschinenkonkurrenten die Möglichkeit nähmen, ihre Dienste massenwirksam anzubieten.
Die Abhängigkeit von Google-Zahlungen ist für Mozilla existenziell. Firefox generiert etwa 90 Prozent der Mozilla-Einnahmen, wovon wiederum 85 Prozent aus dem Google-Vertrag stammen. Ein plötzlicher Verlust dieser Einnahmen würde "erhebliche Kürzungen im gesamten Unternehmen" erfordern, warnte Mozillas Finanzchef Eric Muhlheim laut The Verge.
Todesspirale für Firefox
Muhlheim befürchtet eine Abwärtsspirale, sollte Mozilla gezwungen sein, Investitionen in die Firefox-Produktentwicklung zu reduzieren. Dies würde den Browser für Nutzer weniger attraktiv machen und könnte letztendlich "Firefox aus dem Geschäft drängen", berichtet The Verge. Auch die gemeinnützigen Projekte von Mozilla, wie Open-Source-Webtools und KI-Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels, wären gefährdet.
Ironischerweise könnte das Verbot des Suchmaschinen-Sponsorings die Marktdominanz von Google noch verstärken. Muhlheim betonte, dass die Firefox-Browser-Engine Gecko "die einzige Browser-Engine ist, die nicht von Big Tech, sondern von einer gemeinnützigen Organisation entwickelt wird". Die anderen beiden relevanten Engines sind Googles Blink und Apples Webkit.
Bing ist keine Alternative
Die Einnahmen von Google zu ersetzen, ist nicht so einfach wie ein Wechsel zu einem anderen Suchanbieter. Mozilla führte mit Microsoft bereits Gespräche über die Möglichkeit, Bing zum Standard zu machen. Allerdings warnt Muhlheim dem Bericht nach, dass ohne Googles Mitbieten der Betrag, den Mozilla aushandeln könnte, wahrscheinlich sinken würde.
Zwischen 2021 und 2022 führte das Unternehmen eine Studie durch, um zu sehen, was passieren würde, wenn es den Standardsuchanbieter von Firefox-Nutzern von Google auf Bing umstellen würde. Die Ergebnisse zeigten, dass Nutzer, die zu Bing wechselten, weniger Einnahmen für Mozilla generierten.
Mozilla versuchte bereits zuvor, die Standardsuchmaschine für alle Nutzer zu wechseln, doch das wurde von den Nutzern nicht akzeptiert, obwohl es ihnen möglich gewesen wäre, diese einfach auf Google einzustellen. Zwischen 2014 und 2017 machte das Unternehmen Yahoo zum Standard in seinem Browser und stellte fest, dass die Nutzer die Einstellung teils so sehr ablehnten, dass sie komplett zu einem anderen Browser wechselten.
quelle: golem.de
Der Firefox-Browser könnte sterben, wenn das US-Justizministerium Google verpflichtet, für die Platzierung als Suchmaschine kein Geld mehr zu zahlen.
Andreas Donath
4. Mai 2025, 12:45 Uhr
Ein Mozilla-Vertreter hat vor dem möglichen Ende des Firefox-Browsers gewarnt, sollten die vom US-Justizministerium geplanten Maßnahmen gegen Googles Suchmonopol vollständig umgesetzt werden, wie The Verge berichtet.
Das US-Justizministerium will, dass Google für die Standardsuchmaschinenposition in Drittanbieter-Browsern wie Firefox nicht mehr bezahlen darf. Andere Maßnahmen zum Brechen des Browser-Monopols soll der erzwungene Verkauf des Chrome-Browsers sein. Ein Gericht hatte bereits entschieden, dass Google ein illegales Suchmonopol besitze, teilweise durch Exklusivverträge, die den Suchmaschinenkonkurrenten die Möglichkeit nähmen, ihre Dienste massenwirksam anzubieten.
Die Abhängigkeit von Google-Zahlungen ist für Mozilla existenziell. Firefox generiert etwa 90 Prozent der Mozilla-Einnahmen, wovon wiederum 85 Prozent aus dem Google-Vertrag stammen. Ein plötzlicher Verlust dieser Einnahmen würde "erhebliche Kürzungen im gesamten Unternehmen" erfordern, warnte Mozillas Finanzchef Eric Muhlheim laut The Verge.
Todesspirale für Firefox
Muhlheim befürchtet eine Abwärtsspirale, sollte Mozilla gezwungen sein, Investitionen in die Firefox-Produktentwicklung zu reduzieren. Dies würde den Browser für Nutzer weniger attraktiv machen und könnte letztendlich "Firefox aus dem Geschäft drängen", berichtet The Verge. Auch die gemeinnützigen Projekte von Mozilla, wie Open-Source-Webtools und KI-Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels, wären gefährdet.
Ironischerweise könnte das Verbot des Suchmaschinen-Sponsorings die Marktdominanz von Google noch verstärken. Muhlheim betonte, dass die Firefox-Browser-Engine Gecko "die einzige Browser-Engine ist, die nicht von Big Tech, sondern von einer gemeinnützigen Organisation entwickelt wird". Die anderen beiden relevanten Engines sind Googles Blink und Apples Webkit.
Bing ist keine Alternative
Die Einnahmen von Google zu ersetzen, ist nicht so einfach wie ein Wechsel zu einem anderen Suchanbieter. Mozilla führte mit Microsoft bereits Gespräche über die Möglichkeit, Bing zum Standard zu machen. Allerdings warnt Muhlheim dem Bericht nach, dass ohne Googles Mitbieten der Betrag, den Mozilla aushandeln könnte, wahrscheinlich sinken würde.
Zwischen 2021 und 2022 führte das Unternehmen eine Studie durch, um zu sehen, was passieren würde, wenn es den Standardsuchanbieter von Firefox-Nutzern von Google auf Bing umstellen würde. Die Ergebnisse zeigten, dass Nutzer, die zu Bing wechselten, weniger Einnahmen für Mozilla generierten.
Mozilla versuchte bereits zuvor, die Standardsuchmaschine für alle Nutzer zu wechseln, doch das wurde von den Nutzern nicht akzeptiert, obwohl es ihnen möglich gewesen wäre, diese einfach auf Google einzustellen. Zwischen 2014 und 2017 machte das Unternehmen Yahoo zum Standard in seinem Browser und stellte fest, dass die Nutzer die Einstellung teils so sehr ablehnten, dass sie komplett zu einem anderen Browser wechselten.
quelle: golem.de