Bundesnetzagentur: Rufnummernmissbrauch weiterhin auf hohem Niveau

Whitebird
Über 150.000 Beschwerden

Bundesnetzagentur: Rufnummernmissbrauch weiterhin auf hohem Niveau
Wie ein Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, ist der Rufnummernmissbrauch auf einem Rekordhoch. Über 6.500 Rufnummern wurden 2024 abgeschaltet.
Autor: Yvonne Junginger • 16.1.2025

Ein harmloser Klick – und plötzlich fordert ein vermeintlicher Angehöriger Geld. Genau solche Betrugsmaschen haben im vergangenen Jahr Tausende Menschen in Deutschland in Alarmbereitschaft versetzt. Die Bundesnetzagentur meldet für das Jahr 2024 einen drastischen Anstieg der Beschwerden über Rufnummernmissbrauch: 154.624 Fälle wurden registriert, das sind deutlich mehr als noch im Vorjahr mit 143.061 Meldungen.

Laut Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, zeigt die weiterhin hohe Zahl der Meldungen, dass viele Menschen von Missbrauch betroffen seien. Die Behörde arbeite intensiv daran, Bürgerinnen und Bürger vor finanziellen Schäden zu schützen.


SMS und Messenger-Nachrichten als Hauptursache

Rund 60 Prozent der Beschwerden entfielen auf unerwünschte SMS und Nachrichten über Messenger-Dienste. Besonders häufig berichteten Betroffene von Betrugsfällen, bei denen Kriminelle sich als Verwandte ausgaben und Geld forderten. Daneben zählten auch automatische Bandansagen, belästigende Anrufe, kostenpflichtige Warteschleifen und manipulierte Rufnummernanzeigen zu den häufig gemeldeten Missbrauchsformen.


Bundesnetzagentur schaltet Rufnummern ab

Zur Eindämmung des Missbrauchs schaltete die Behörde rund 6.500 Rufnummern ab. Diese Maßnahme verhindert, dass Betrüger die betroffenen Nummern weiterhin missbräuchlich nutzen können. Außerdem untersagte die Bundesnetzagentur bei etwa 1.100 Rufnummern das Einziehen von unrechtmäßigen Kosten. Solche Fälle traten beispielsweise nach Hackerangriffen auf Telefonanlagen auf, bei denen kostenpflichtige Verbindungen manipuliert wurden.


Hinweise aus der Bevölkerung sind entscheidend

Die Bundesnetzagentur betonte, dass sie auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sei. Über Online-Formulare auf der Website der Behörde können Verbraucherinnen und Verbraucher verdächtige Rufnummern melden. Die Formulare sind auf unterschiedliche Fallkonstellationen angepasst, um eine zielgerichtete Bearbeitung zu ermöglichen.


quelle: connect.de