Pastor träumt von Krypto-Scam und setzt ihn um

Whitebird
Pastor träumt von Krypto-Scam und setzt ihn um
Ein Pastor hat seine Position ausgenutzt, um Kirchgänger dazu zu verleiten, in sein Krypto-Projekt zu investieren. Tatsächlich hat er sich das Geld selbst ausgezahlt.

Marc Stöckel
13. Januar 2025, 9:37 Uhr

Ein 51-jähriger Pastor, der in einer spanischsprachigen Kirche in der Stadt Pasco im US-Bundesstaat Washington tätig war, ist vor einem US-Bezirksgericht wegen Kryptowährungsbetrugs in 26 Fällen angeklagt worden. Er soll Anleger zwischen November 2021 und Oktober 2023 um Millionen von Dollar betrogen haben, heißt es in einer Pressemitteilung der US-Justiz unter Verweis auf die Anklageschrift.

Der Beschuldigte behauptete demnach selbst, die Idee für sein Solano Fi genanntes Projekt sei ihm "im Traum gekommen" und es sei eine "sichere und verlässliche Investition". Anlegern soll er eine völlig risikofreie Rendite von 34,9 Prozent pro Monat versprochen haben.

Den Gerichtsunterlagen zufolge missbrauchte der 51-Jährige seine Position als Pastor, um Mitglieder seiner Gemeinde dazu zu bewegen, in sein Krypto-Projekt zu investieren. Weitere Anleger soll er über eine eigene Facebook-Seite sowie eine Telegram-Gruppe mit mehr als 1.500 Mitgliedern angeworben haben. Zudem soll er bestehende Anleger mit einer Vermittlungsprovision dazu bewegt haben, weitere Geldgeber in das Projekt zu locken.


Auszahlung nicht möglich

Für Anleger stellte der Beschuldigte den Angaben nach eine Anwendung bereit, die ihnen ihre angeblichen Kontostände zeigte und ihnen auch eine Abhebung ihrer Gelder ermöglichen sollte. Tatsächlich waren die angezeigten Beträge jedoch gefälscht und Abbuchungen wurden verwehrt.

Laut US-Justiz behauptete der Mann, er könne die Gelder nicht zurückgeben, bis sich die Situation an den Kryptowährungsmärkten verbessert habe. In anderen Fällen soll er auch auf einen angeblichen Ausfall der Webseite oder Anwendung verwiesen haben. Einigen Anlegern empfahl er, neue Investoren zu anwerben, die ihnen ihre Konten "abkaufen". Der Pastor soll auch dazu aufgerufen haben, das Solano-Fi-System durch weitere Einzahlungen zu "reparieren", damit Anleger ihre Gelder zurückerhalten können.

Statt das eingezahlte Geld tatsächlich wie versprochen im Namen der Anleger gewinnbringend zu investieren, soll er es an sich und seine Komplizen überwiesen und für eigene Zwecke eingesetzt haben. Einer früheren Mitteilung der CFTC zufolge veruntreute der Beschuldigte durch seine Masche mindestens 5,9 Millionen US-Dollar. Dem Angeklagten droht im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.


quelle: golem.de