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Ratgeber
Günstiges Router-NAS oder echtes NAS: was ist besser?
Als Speicher fürs ganze Netzwerk kommt meist ein NAS-System zum Einsatz. Die deutlich günstigere Alternative ist ein USB-Speicher, den Sie mit Ihrem Router verbinden. Doch reicht das auch für alle Anwendungsfälle?
Von Michael Seemann
4.1.2025 09:45 Uhr
Ein NAS-System ist ein Netzwerkgerät mit passendem Betriebssystem, auf dessen Speicher alle Heimnetzmitglieder zugreifen können.
Der Speicherplatz hängt von der Kapazität der im NAS eingebauten Festplatten oder SSDs ab und von der gewählten Sicherheitsstrategie: Sie können die Dateien auf dem NAS durch redundante Raid-Systeme, Snapshots oder externe Backups zusätzlich schützen. Damit reduzieren Sie das Risiko eines Datenverlustes erheblich.
Diesen wichtigen Netzwerkschutz gibt es allerdings nicht umsonst: Nur für das Leergehäuse einer empfehlenswerten NAS, das über mindestens zwei interne Laufwerksschächte verfügt, müssen Sie rund 150 bis 200 Euro einkalkulieren.
Dazu kommt der Preis der beiden internen Laufwerke, der je nach gewünschter Speicherkapazität in etwa genauso hoch ist: Deshalb können Sie mit Kosten von rund 300 Euro rechnen, wenn Sie Ihr Heimnetz um einen voll bestückten NAS-Speicher erweitern wollen.
Meist gratis dagegen bekommen Sie NAS-Funktionen, die Ihr Heimnetzrouter mitbringt. Dafür fallen höchstens die Kosten für einen USB-Stick oder eine externe USB-Festplatte (HDD oder SSD) an, die Sie mit dem USB-Port des Routers verbinden: Auf diesen Speicher können dann alle Heimnetzgeräte zugreifen, da sie ohnehin mit dem Router verbunden sind.
NAS-System und Router-NAS im Vergleich
Die wichtigsten Funktionen eines Netzwerkspeichers bieten sowohl NAS-System wie Router-NAS: Sie können zum Beispiel Daten und Ordner über das SMB-Protokoll für anderen Geräte freigeben. Außerdem arbeiten beide als Medienserver, so dass Sie am Fernseher gespeicherte Filme und Fotos anschauen können.
Wir untersuchen, für welche Einsatzzwecke sich ein NAS-System besser eignet und wofür ein günstiges Router-NAS ausreicht.
Daten-Backups
Auf einem Netzwerkspeicher sichern Sie zentral wichtige Dateien von Heimnetzgeräten. Dann haben Sie sie stets zur Hand, auch wenn Sie diese Inhalte auf PC oder Notebook versehentlich löschen oder nicht mehr darauf zugreifen können, weil die Laufwerke dieser Geräte beschädigt sind.
Datei-Backup mit dem NAS-System:
Die meisten NAS-Hersteller bieten für ihre Geräte spezielle Tools an, mit denen sich Dateien und Verzeichnisse von PC oder Notebook auf dem Netzwerkspeicher sichern lassen. Von Qnap gibt es das kostenlose Backup-Tool „NetBak PC Agent“ für Windows, mit dem Sie auch automatisierte Backups vom PC auf das NAS durchführen können. Eine ausführliche, deutschsprachige Anleitung unterstützt Sie beim Erstellung der ersten Backup-Aufträge.
Für NAS-Systeme von Synology erfüllt diesen Zweck „Synology Drive Client“, mit dem Sie dafür sogenannte „Datensicherungsaufgaben“ anlegen. Bei Asustor heißt das entsprechende Backup-Tool „Asustor Backup Plan“.
Damit das Backup-Tool Zugriff auf die NAS-Freigabeordner bekommt, in dem die Dateien gesichert werden sollen, tragen Sie dort die Anmeldeinformationen für ein gültiges NAS-Benutzerkonto mit Schreibrechten für den Freigabeordner ein. Falls erforderlich, passen Sie die Einstellungen in der NAS-Benutzerverwaltung an.
Wenn Sie ein NAS als Backup-Ziel verwenden, stehen Ihnen außerdem viele Möglichkeiten zur Verfügung, um Ihr Backup zusätzlich abzusichern.
Datei-Backup mit der Router-NAS:
Für das Datei-Backup gibt es in der Regel kein spezielles Backup-Tool vom Routerhersteller. Sie benötigen stattdessen ein passendes Backup-Programm – am besten eine gute und kostenlose Gratis-Software wie Easeus Todo Backup Free.
Achten Sie während der Installation darauf, dass Sie nicht ungewollt die kostenpflichtige „Home“- oder „Home+“-Version aktivieren. Bei Easeus Todo Backup Free können Sie zwischen einem unkomprimierten 1:1- Backup im „Native Format-Modus“ oder einem komprimierten und verschlüsselten Backup im „Image-Modus“ wählen.
Auch bei diesem Tool müssen Sie bei der Erstellung eines Backup-Auftrags die erforderlichen Zugangsdaten eingeben, diesmal für den Router. Dazu erstellen Sie am besten ein Routerbenutzerkonto, das auf diese Backup-Aufgabe beschränkt ist – ob und wie das geht, hängt von Ihrem Router ab.
Fazit: Datei-Backups vom PC lassen sich mit einem geeigneten Backup-Client-Tool sowohl an einem NAS als auch an einem Router-NAS problemlos durchführen.
System-Backups
Auf einem Netzwerkspeicher können Sie auch vollständige System-Images von Heimnetzrechnern sichern. So lässt sich im Schadensfall der PC komplett wiederherstellen, samt Dateien, installierten Programmen und Treibern.
System-Backup mit dem NAS-System:
Wie für das Datei-Backup brauchen Sie auch für das System-Backup eines PCs oder Notebooks ein passendes Programm. Soweit wir wissen, ist Qnap der einzige NAS-Hersteller, der mit „NetBak PC Agent“ ein passendes Windows-Tool anbietet.
Mit einem Synology-NAS lassen sich System-Backups über die Apps „Active Backup for Business“ und das Client-Programm „Active Backup for Business Agent“ durchführen. Allerdings gibt es sie nicht für jedes Synology-Modell – für die günstigen Einstiegsmodelle der beliebten j-Serie sind sie zum Beispiel nicht verfügbar.
In diesem Fall können Sie das erwähnte Easeus Todo Backup Free nutzen: Es erstellt ein Abbild Ihrer Systempartition, das Sie auf ein beliebiges Netzlaufwerk speichern und von dort wiederherstellen können.
Zudem lässt sich für Systemwiederherstellungen mit Easeus Todo Backup Free ein Notfall-USB-Stick anlegen, damit Sie das Image auch dann einspielen können, wenn Windows auf dem betroffenen Rechner nicht mehr startet. Gehen Sie dazu rechts oben auf die Rubrik „Werkzeuge“ im Hauptmenü des Tools, und wählen Sie dort aus der angezeigten Auswahl die Option „Notfall-Laufwerk erstellen“.
System-Backup mit dem Router-NAS:
Auch beim System-Backup eines PCs auf ein Laufwerk am Router benötigen Sie ein netzwerkfähiges Image-Programm – wieder ist Easeus Todo Backup Free die passende Wahl: System-Sicherung und -Wiederherstellung laufen damit genauso ab, wie beim einem NAS-System. Erstellen Sie auch beim System-Backup per Router-NAS ein passendes USB-Boot-Medium für die Wiederherstellung.
Fazit: Für das System-Backup gilt Ähnliches wie beim Datei-Backup: Auf NAS oder Router- NAS funktioniert es mit der passenden Software problemlos. Allerdings benötigt ein vollständiges System-Backup mehr Speicherplatz – Sie sollten daher am Router statt eines Sticks eine größere USB-Festplatte nutzen, um das Backup zu sichern.
Datensicherheit
Ein Backup bringt nur etwas, wenn die gespeicherten Dateien sicher aufbewahrt sind und sich im Notfall auch für die Wiederherstellung nutzen lassen.
Datensicherheit beim NAS:
Ein NAS-System mit mindestens zwei Laufwerken lässt sich als Raid 1 einrichten. So kann es den Ausfall eines Laufwerks verkraften, ohne dass Dateien verloren gehen. Bei einem Raid 1 spiegelt das NAS alle Inhalte eines Laufwerks auf das zweite: Fällt eines aus, sind sie auf dem intakten Laufwerk noch vorhanden.
NAS-Systeme bieten außerdem zusätzlichen Schutz, weil sich die Dateien auf einem an das NAS angeschlossenen USB-Speicher, auf einem anderen NAS im Heimnetz und auf einen Cloudspeicher sichern lassen. Zudem bieten viele NAS-Geräte Snapshot-Funktionen, mit denen Sie versehentlich gelöschte oder ungewollt veränderte Daten wiederherstellen können.
Datensicherheit beim Router-NAS:
Einem Router-NAS fehlt die Raid-Funktion zur Datenspiegelung, denn es gibt immer nur einen angeschlossenen Speicher je USB-Port. Selbst Router mit zwei USB-Anschlüssen können immer nur auf jeweils einen USB-Speicher je Port sichern:
Haben Sie ein entsprechendes Modell, können Sie dann immerhin zuerst einen Backup-Auftrag auf den ersten und anschließend einen identischen Auftrag auf den zweiten USB-NAS-Speicher durchzuführen, um den Ausfall eines der beiden externen USB-Speicherlaufwerke abzufangen. Größere Backups wie für System-Images sind dann jedoch zeitaufwendig.
Auch das Backup der auf einem Router-NAS gespeicherten Daten auf ein weiteres externes Speichermedium ist nicht möglich. Und schließlich gibt es aktuell keine Möglichkeit, den aktuellen Zustand der Daten auf einem Router-NAS über Snapshots zu sichern.
Fazit: Geht es um die Sicherheit der gespeicherten Daten, ist ein NAS-System die bessere Wahl. Trotzdem sollten Sie auch hier die Inhalte in einem weiteren Backup sichern, denn Raid 1 schützt nur gegen den Ausfall eines Laufwerks, nicht gegen einen Schaden des NAS-Systems. Dafür bietet sich zum Beispiel ein Router-NAS als zusätzlicher Sicherheitsspeicher im Heimnetz an.
Multimedia-Streaming
NAS-Systeme und Router besitzen meist einen Mediaserver: Damit lassen sich dort gespeicherte Multimediadateien wie Videos, Musik oder Fotos zum Beispiel direkt aufs Smart-TV streamen.
Streaming vom NAS-System:
Fast alle aktuellen NAS-Systeme lassen sich per App mit einem Mediaserver ausstatten. Er durchsucht die Inhalte der als Medienordner gekennzeichneten NAS-Verzeichnisse nach Bild-, Ton- oder Videodateien und erstellt einen Index, auf den beispielsweise ein Smart-TV zugreifen und die entsprechenden Dateien über die Netzwerkverbindung wiedergeben kann. Die Geräte und Programme, die die erforderlichen Streaming-Protokolle unterstützen, erkennen Sie an einem Kürzel wie „DLNA“ oder „UPnP AV“.
Allerdings kommt nicht jeder Medienserver mit jedem Dateiformat (Container) oder mit den Komprimierungsverfahren einer Multimediadatei (Codec) zurecht. Fotos beispielsweise lassen sich oft nur im JPG-Format wiedergeben, weil der Multimediaserver Bildformate wie HEIC, TIFF oder GIF nicht erkennt.
Am besten funktioniert in der Praxis die Wiedergabe mit dem Medienserver der NAS-Geräte von Synology.
Streaming vom Router-NAS:
Bei Routern mit NAS-Funktionen ist der Medienserver nicht immer standardmäßig verfügbar – in diesem Fall müssen Sie ihn im Routermenü aktivieren. Empfehlenswert fürs Streaming ist der Medienserver der Fritzbox-Modelle von AVM, da dieser mit sehr vielen Formaten klarkommt.
Fazit: Das Streaming von Multimediadateien ins Heimnetz ist sowohl vom NAS-Gerät wie von dem Router-NAS problemlos möglich – sofern der Medienserver die gespeicherten Multimediaformate unterstützt.
Fernzugriff
Es ist praktisch, auch außerhalb der eigenen vier Wände auf die Inhalte des Netzwerkspeichers zugreifen zu können. Umso besser, wenn sich dieser Fernzugriff einfach und sicher einrichten lässt.
Fernzugriff auf das NAS:
Die meisten NAS-Hersteller bieten einen Cloudzugangsserver für ihre Geräte („Relay-Server“), den Sie mit Ihrem NAS im Heimnetz koppeln. Mit einem Zugangskonto für diesen Clouddienst haben Sie unterwegs am Smartphone oder Notebook Zugriff auf die Inhalte Ihres NAS-Systems.
Dabei spielt es keine Rolle, über welches IP-Protokoll der Router im Heimnetz und der externe Client mit dem Internet verbunden sind, da der Relay-Server sich um die passende Verbindung zu beiden Seiten kümmert.
Fernzugriff auf das Router-NAS:
Viele Routerhersteller bieten per Smartphone-App einen Relay-Server-basierten Fernzugriff auf wichtige Routereinstellungen. An die Inhalte des Router-NAS kommen Sie damit aber meist nicht heran.
AVMs Fritzbox-Modelle nutzen anstelle eines Relay-Servers eine direkte VPN-Verbindung zwischen Client und Router, mit dem Sie auch auf den angeschlossenen NAS-Speicher zugreifen können: Sie funktioniert aber nur, wenn der externe Client und der Heimnetzrouter über dasselbe IP-Protokoll (IPv4 oder IPv6) mit dem Internet verbunden sind.
Fazit: Beim Fernzugriff haben NAS-Systeme dank der unkomplizierten Cloudverbindung die Nase vorn. Dabei müssen Sie sich weder um Portweiterleitungen kümmern noch auf IP-Protokolle achten. Bei Fritzbox-Modellen klappt der Fernzugriff auf das Router-NAS komfortabel per VPN, sofern sich beide Partner über das gleiche IP-Protokoll verbunden haben.
Benutzerrechte
Nicht alle Geräte oder Anwender im Heimnetz sollen auf alle NAS-Inhalte zugreifen können. Deshalb sollten Sie Benutzerkonten mit unterschiedlichen Rechten nutzen.
Benutzerrechte beim NAS-System:
Jedes NAS-System besitzt eine Benutzerverwaltung, über die sich mehrere Benutzerkonten samt Passwort und mit unterschiedlichen Zugriffsrechten auf die verschiedenen NAS-Freigabeordner anlegen lassen. So können Sie sehr detailliert einstellen, ob ein bestimmter Nutzer schreibend, nur lesend oder gar keinen Zugriff auf einen bestimmten Freigabeordner erhält.
Außerdem bieten viele NAS-Systeme die Möglichkeit, Speicherkontingente für Ordner oder Benutzer anzulegen: Damit verhindern Sie, dass ein einzelner Heimnetzanwender den kompletten Netzwerkspeicher belegt.
Benutzerrechte beim Router-NAS:
Bei sehr vielen Routern mit USB-NAS-Anschluss ist die Benutzerverwaltung eingeschränkt. Manchmal gibt es nur ein einziges Benutzerkonto oder nur ein Passwort, mit dem sich Freigabeordner gegen unerwünschte Zugriffe sichern lassen. Bei einigen Routern können Sie nicht einmal unterschiedliche Passwörter für das Menü und den NAS-Zugriff einrichten. Umfangreich ist unter den Routern die Benutzerverwaltung der Fritzbox-Modelle sowie bei den WLAN-Routern des NAS-Herstellers Synology.
Fazit: Bei NAS-Systemen bekommen Sie eine umfassendere Zugriffsverwaltung als bei einer Router-NAS. Zudem können Sie bei einem NAS-System einzelne Freigabeordner zusätzlich verschlüsseln und über ein Passwort sichern. Wer in einem Heimnetz mit vielen Teilnehmern die gespeicherten Inhalte schützen will, sollte zu einem NAS-System greifen.
Energieverbrauch
Ein NAS-System und ein Router laufen normalerweise rund um die Uhr. Deshalb sollten Sie auch die Kosten für den anfallenden Stromverbrauch berücksichtigen.
Energieverbrauch eines NAS-Systems:
NAS-Systeme mit zwei 3,5-Zoll-Festplatten benötigen im laufenden Betrieb etwa 11 bis 14 Watt. Bei aktivem Energiesparmodus kann die Leistungsaufnahme eines eingeschalteten NAS auf 8 und 9 Watt, bei besonders sparsamen Modellen sogar auf 3 und 4 Watt sinken – sofern die internen Festplatten tatsächlich automatisch in den Sleep-Modus fahren.
Vorteilhaft ist, dass Sie fast alle NAS-Systeme automatisch per Zeitplan über Nacht herunter- und am Morgen hochfahren können. Ausgeschaltet nimmt ein NAS meist weniger als 1 Watt auf – genug, damit das Gerät nach Zeitplan wieder eigenständig starten kann.
Energieverbrauch eines Router-NAS:
Ein am USB-Port des Routers angeschlossener Datenspeicher benötigt erheblich weniger Energie als ein komplettes NAS-System. Zum Beispiel steigt die Leistungsaufnahme einer Fritzbox 7590 mit angeschlossenem USB-Speicher um etwa 3 Watt.
Schaltet sich die USB-Platte nach 10 Minuten ohne Zugriff in den Sleep-Modus, sinkt der Verbrauch um 2,5 Watt, so dass die NAS-Funktion des Routers nur etwa 0,5 Watt seiner gesamten Leistungsaufnahme ausmacht.
Insgesamt verbraucht ein Router zwar meist mehr als ein NAS-System – eine Fritzbox 7590 zum Beispiel rund 11 Watt. Die nutzt er aber für die Internet- und die Heimnetzverbindung – Funktionen, die Sie auch benötigen, wenn Sie ein NAS-System statt des Router-NAS nutzen.
Fazit: Das Router-NAS arbeitet viel sparsamer als ein NAS-System, da externe USB-Speicher wenig Energie verbrauchen und die normale Leistungsaufnahme des Routers kaum erhöhen. Ein NAS-System hingegen benötigt als eigenständig laufendes Gerät samt Netzwerkanschluss von Haus aus deutlich mehr Energie.
Übertragungsrate
Die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Netzwerkspeicher und einem Heimnetz-Client ist ein wichtiges Kriterium – egal, ob fürs Multimedia-Streaming oder beim Datei-Backup.
Übertragungsrate beim NAS-System:
Selbst Einsteiger-NAS-Systeme erzielen dank Gigabit-LAN-Anschluss bei Schreibund Lesevorgängen auf die eingebauten Festplatten hohe Übertragungsraten von 100 bis 112 MByte/s.
Teurere NAS-Systeme haben oft einen Multigigabit-Port mit 2,5-GBit-LAN oder schneller: Damit lassen sich Transferraten von 300 bis 600 MByte/s erzielen.
Übertragungsrate beim Router-NAS:
Die Datenrate des Router-NAS hängt von seiner USB-Schnittstelle und der Leistungsfähigkeit seiner CPU ab: Ein Router mit USB 3.0 schafft im Idealfall rund 80 MByte/s. Meist liegen aber die Schreibraten eines NTFS-formatierten USB.3-Speichers unter 30 MByte/s – das ist für umfangreiche Kopieraktionen zu langsam. Dafür können Sie anders als beim NAS-System den USB-Speicher direkt mit dem entsprechenden Client verbinden, um den Datentransfer zu beschleunigen.
Fazit: Wer Daten im Heimnetz schnell übertragen will, muss ein NAS-System wählen. Besonders für umfangreiche Kopier- und Backup-Aktionen ist ein Router-NAS keine Alternative. Wenn Sie aber lediglich einzelne Dateien zwischen Netzwerkspeicher und Client übertragen, genügt die NAS-Funktion des Routers.
quelle: pcwelt.de
Günstiges Router-NAS oder echtes NAS: was ist besser?
Als Speicher fürs ganze Netzwerk kommt meist ein NAS-System zum Einsatz. Die deutlich günstigere Alternative ist ein USB-Speicher, den Sie mit Ihrem Router verbinden. Doch reicht das auch für alle Anwendungsfälle?
Von Michael Seemann
4.1.2025 09:45 Uhr
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Ein NAS-System ist ein Netzwerkgerät mit passendem Betriebssystem, auf dessen Speicher alle Heimnetzmitglieder zugreifen können.
Der Speicherplatz hängt von der Kapazität der im NAS eingebauten Festplatten oder SSDs ab und von der gewählten Sicherheitsstrategie: Sie können die Dateien auf dem NAS durch redundante Raid-Systeme, Snapshots oder externe Backups zusätzlich schützen. Damit reduzieren Sie das Risiko eines Datenverlustes erheblich.
Diesen wichtigen Netzwerkschutz gibt es allerdings nicht umsonst: Nur für das Leergehäuse einer empfehlenswerten NAS, das über mindestens zwei interne Laufwerksschächte verfügt, müssen Sie rund 150 bis 200 Euro einkalkulieren.
Dazu kommt der Preis der beiden internen Laufwerke, der je nach gewünschter Speicherkapazität in etwa genauso hoch ist: Deshalb können Sie mit Kosten von rund 300 Euro rechnen, wenn Sie Ihr Heimnetz um einen voll bestückten NAS-Speicher erweitern wollen.
Meist gratis dagegen bekommen Sie NAS-Funktionen, die Ihr Heimnetzrouter mitbringt. Dafür fallen höchstens die Kosten für einen USB-Stick oder eine externe USB-Festplatte (HDD oder SSD) an, die Sie mit dem USB-Port des Routers verbinden: Auf diesen Speicher können dann alle Heimnetzgeräte zugreifen, da sie ohnehin mit dem Router verbunden sind.
NAS-System und Router-NAS im Vergleich
Die wichtigsten Funktionen eines Netzwerkspeichers bieten sowohl NAS-System wie Router-NAS: Sie können zum Beispiel Daten und Ordner über das SMB-Protokoll für anderen Geräte freigeben. Außerdem arbeiten beide als Medienserver, so dass Sie am Fernseher gespeicherte Filme und Fotos anschauen können.
Wir untersuchen, für welche Einsatzzwecke sich ein NAS-System besser eignet und wofür ein günstiges Router-NAS ausreicht.
Daten-Backups
Auf einem Netzwerkspeicher sichern Sie zentral wichtige Dateien von Heimnetzgeräten. Dann haben Sie sie stets zur Hand, auch wenn Sie diese Inhalte auf PC oder Notebook versehentlich löschen oder nicht mehr darauf zugreifen können, weil die Laufwerke dieser Geräte beschädigt sind.
Datei-Backup mit dem NAS-System:
Die meisten NAS-Hersteller bieten für ihre Geräte spezielle Tools an, mit denen sich Dateien und Verzeichnisse von PC oder Notebook auf dem Netzwerkspeicher sichern lassen. Von Qnap gibt es das kostenlose Backup-Tool „NetBak PC Agent“ für Windows, mit dem Sie auch automatisierte Backups vom PC auf das NAS durchführen können. Eine ausführliche, deutschsprachige Anleitung unterstützt Sie beim Erstellung der ersten Backup-Aufträge.
Für NAS-Systeme von Synology erfüllt diesen Zweck „Synology Drive Client“, mit dem Sie dafür sogenannte „Datensicherungsaufgaben“ anlegen. Bei Asustor heißt das entsprechende Backup-Tool „Asustor Backup Plan“.
Damit das Backup-Tool Zugriff auf die NAS-Freigabeordner bekommt, in dem die Dateien gesichert werden sollen, tragen Sie dort die Anmeldeinformationen für ein gültiges NAS-Benutzerkonto mit Schreibrechten für den Freigabeordner ein. Falls erforderlich, passen Sie die Einstellungen in der NAS-Benutzerverwaltung an.
Wenn Sie ein NAS als Backup-Ziel verwenden, stehen Ihnen außerdem viele Möglichkeiten zur Verfügung, um Ihr Backup zusätzlich abzusichern.
Datei-Backup mit der Router-NAS:
Für das Datei-Backup gibt es in der Regel kein spezielles Backup-Tool vom Routerhersteller. Sie benötigen stattdessen ein passendes Backup-Programm – am besten eine gute und kostenlose Gratis-Software wie Easeus Todo Backup Free.
Achten Sie während der Installation darauf, dass Sie nicht ungewollt die kostenpflichtige „Home“- oder „Home+“-Version aktivieren. Bei Easeus Todo Backup Free können Sie zwischen einem unkomprimierten 1:1- Backup im „Native Format-Modus“ oder einem komprimierten und verschlüsselten Backup im „Image-Modus“ wählen.
Auch bei diesem Tool müssen Sie bei der Erstellung eines Backup-Auftrags die erforderlichen Zugangsdaten eingeben, diesmal für den Router. Dazu erstellen Sie am besten ein Routerbenutzerkonto, das auf diese Backup-Aufgabe beschränkt ist – ob und wie das geht, hängt von Ihrem Router ab.
Fazit: Datei-Backups vom PC lassen sich mit einem geeigneten Backup-Client-Tool sowohl an einem NAS als auch an einem Router-NAS problemlos durchführen.
System-Backups
Auf einem Netzwerkspeicher können Sie auch vollständige System-Images von Heimnetzrechnern sichern. So lässt sich im Schadensfall der PC komplett wiederherstellen, samt Dateien, installierten Programmen und Treibern.
System-Backup mit dem NAS-System:
Wie für das Datei-Backup brauchen Sie auch für das System-Backup eines PCs oder Notebooks ein passendes Programm. Soweit wir wissen, ist Qnap der einzige NAS-Hersteller, der mit „NetBak PC Agent“ ein passendes Windows-Tool anbietet.
Mit einem Synology-NAS lassen sich System-Backups über die Apps „Active Backup for Business“ und das Client-Programm „Active Backup for Business Agent“ durchführen. Allerdings gibt es sie nicht für jedes Synology-Modell – für die günstigen Einstiegsmodelle der beliebten j-Serie sind sie zum Beispiel nicht verfügbar.
In diesem Fall können Sie das erwähnte Easeus Todo Backup Free nutzen: Es erstellt ein Abbild Ihrer Systempartition, das Sie auf ein beliebiges Netzlaufwerk speichern und von dort wiederherstellen können.
Zudem lässt sich für Systemwiederherstellungen mit Easeus Todo Backup Free ein Notfall-USB-Stick anlegen, damit Sie das Image auch dann einspielen können, wenn Windows auf dem betroffenen Rechner nicht mehr startet. Gehen Sie dazu rechts oben auf die Rubrik „Werkzeuge“ im Hauptmenü des Tools, und wählen Sie dort aus der angezeigten Auswahl die Option „Notfall-Laufwerk erstellen“.
System-Backup mit dem Router-NAS:
Auch beim System-Backup eines PCs auf ein Laufwerk am Router benötigen Sie ein netzwerkfähiges Image-Programm – wieder ist Easeus Todo Backup Free die passende Wahl: System-Sicherung und -Wiederherstellung laufen damit genauso ab, wie beim einem NAS-System. Erstellen Sie auch beim System-Backup per Router-NAS ein passendes USB-Boot-Medium für die Wiederherstellung.
Fazit: Für das System-Backup gilt Ähnliches wie beim Datei-Backup: Auf NAS oder Router- NAS funktioniert es mit der passenden Software problemlos. Allerdings benötigt ein vollständiges System-Backup mehr Speicherplatz – Sie sollten daher am Router statt eines Sticks eine größere USB-Festplatte nutzen, um das Backup zu sichern.
Datensicherheit
Ein Backup bringt nur etwas, wenn die gespeicherten Dateien sicher aufbewahrt sind und sich im Notfall auch für die Wiederherstellung nutzen lassen.
Datensicherheit beim NAS:
Ein NAS-System mit mindestens zwei Laufwerken lässt sich als Raid 1 einrichten. So kann es den Ausfall eines Laufwerks verkraften, ohne dass Dateien verloren gehen. Bei einem Raid 1 spiegelt das NAS alle Inhalte eines Laufwerks auf das zweite: Fällt eines aus, sind sie auf dem intakten Laufwerk noch vorhanden.
NAS-Systeme bieten außerdem zusätzlichen Schutz, weil sich die Dateien auf einem an das NAS angeschlossenen USB-Speicher, auf einem anderen NAS im Heimnetz und auf einen Cloudspeicher sichern lassen. Zudem bieten viele NAS-Geräte Snapshot-Funktionen, mit denen Sie versehentlich gelöschte oder ungewollt veränderte Daten wiederherstellen können.
Datensicherheit beim Router-NAS:
Einem Router-NAS fehlt die Raid-Funktion zur Datenspiegelung, denn es gibt immer nur einen angeschlossenen Speicher je USB-Port. Selbst Router mit zwei USB-Anschlüssen können immer nur auf jeweils einen USB-Speicher je Port sichern:
Haben Sie ein entsprechendes Modell, können Sie dann immerhin zuerst einen Backup-Auftrag auf den ersten und anschließend einen identischen Auftrag auf den zweiten USB-NAS-Speicher durchzuführen, um den Ausfall eines der beiden externen USB-Speicherlaufwerke abzufangen. Größere Backups wie für System-Images sind dann jedoch zeitaufwendig.
Auch das Backup der auf einem Router-NAS gespeicherten Daten auf ein weiteres externes Speichermedium ist nicht möglich. Und schließlich gibt es aktuell keine Möglichkeit, den aktuellen Zustand der Daten auf einem Router-NAS über Snapshots zu sichern.
Fazit: Geht es um die Sicherheit der gespeicherten Daten, ist ein NAS-System die bessere Wahl. Trotzdem sollten Sie auch hier die Inhalte in einem weiteren Backup sichern, denn Raid 1 schützt nur gegen den Ausfall eines Laufwerks, nicht gegen einen Schaden des NAS-Systems. Dafür bietet sich zum Beispiel ein Router-NAS als zusätzlicher Sicherheitsspeicher im Heimnetz an.
Multimedia-Streaming
NAS-Systeme und Router besitzen meist einen Mediaserver: Damit lassen sich dort gespeicherte Multimediadateien wie Videos, Musik oder Fotos zum Beispiel direkt aufs Smart-TV streamen.
Streaming vom NAS-System:
Fast alle aktuellen NAS-Systeme lassen sich per App mit einem Mediaserver ausstatten. Er durchsucht die Inhalte der als Medienordner gekennzeichneten NAS-Verzeichnisse nach Bild-, Ton- oder Videodateien und erstellt einen Index, auf den beispielsweise ein Smart-TV zugreifen und die entsprechenden Dateien über die Netzwerkverbindung wiedergeben kann. Die Geräte und Programme, die die erforderlichen Streaming-Protokolle unterstützen, erkennen Sie an einem Kürzel wie „DLNA“ oder „UPnP AV“.
Allerdings kommt nicht jeder Medienserver mit jedem Dateiformat (Container) oder mit den Komprimierungsverfahren einer Multimediadatei (Codec) zurecht. Fotos beispielsweise lassen sich oft nur im JPG-Format wiedergeben, weil der Multimediaserver Bildformate wie HEIC, TIFF oder GIF nicht erkennt.
Am besten funktioniert in der Praxis die Wiedergabe mit dem Medienserver der NAS-Geräte von Synology.
Streaming vom Router-NAS:
Bei Routern mit NAS-Funktionen ist der Medienserver nicht immer standardmäßig verfügbar – in diesem Fall müssen Sie ihn im Routermenü aktivieren. Empfehlenswert fürs Streaming ist der Medienserver der Fritzbox-Modelle von AVM, da dieser mit sehr vielen Formaten klarkommt.
Fazit: Das Streaming von Multimediadateien ins Heimnetz ist sowohl vom NAS-Gerät wie von dem Router-NAS problemlos möglich – sofern der Medienserver die gespeicherten Multimediaformate unterstützt.
Fernzugriff
Es ist praktisch, auch außerhalb der eigenen vier Wände auf die Inhalte des Netzwerkspeichers zugreifen zu können. Umso besser, wenn sich dieser Fernzugriff einfach und sicher einrichten lässt.
Fernzugriff auf das NAS:
Die meisten NAS-Hersteller bieten einen Cloudzugangsserver für ihre Geräte („Relay-Server“), den Sie mit Ihrem NAS im Heimnetz koppeln. Mit einem Zugangskonto für diesen Clouddienst haben Sie unterwegs am Smartphone oder Notebook Zugriff auf die Inhalte Ihres NAS-Systems.
Dabei spielt es keine Rolle, über welches IP-Protokoll der Router im Heimnetz und der externe Client mit dem Internet verbunden sind, da der Relay-Server sich um die passende Verbindung zu beiden Seiten kümmert.
Fernzugriff auf das Router-NAS:
Viele Routerhersteller bieten per Smartphone-App einen Relay-Server-basierten Fernzugriff auf wichtige Routereinstellungen. An die Inhalte des Router-NAS kommen Sie damit aber meist nicht heran.
AVMs Fritzbox-Modelle nutzen anstelle eines Relay-Servers eine direkte VPN-Verbindung zwischen Client und Router, mit dem Sie auch auf den angeschlossenen NAS-Speicher zugreifen können: Sie funktioniert aber nur, wenn der externe Client und der Heimnetzrouter über dasselbe IP-Protokoll (IPv4 oder IPv6) mit dem Internet verbunden sind.
Fazit: Beim Fernzugriff haben NAS-Systeme dank der unkomplizierten Cloudverbindung die Nase vorn. Dabei müssen Sie sich weder um Portweiterleitungen kümmern noch auf IP-Protokolle achten. Bei Fritzbox-Modellen klappt der Fernzugriff auf das Router-NAS komfortabel per VPN, sofern sich beide Partner über das gleiche IP-Protokoll verbunden haben.
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Vorsicht: Sicherheitslücke beim Router-NAS
Für den Zugriff auf freigegebene Ordner im Heimnetz kommt meist das SMB-Protokoll zum Einsatz. Allerdings nutzen fast alle NAS-fähigen Routern die veraltete und inzwischen sehr unsichere SMB-Version 1 (SMBv1). In Windows ab Version 10 und auch in nahezu allen NAS-Systemen ist SMBv1 dagegen standardmäßig deaktiviert: Sie setzen die neuere Version 3 (SMBv3) für Freigaben ein. Aktuell lässt sich SMBv1 beim Router-NAS nur in den Fritzboxen von AVM abschalten: Gehen Sie dazu im Fritzbox-Menü auf „Heimnetz –› USB / Speicher –› Geräteübersicht“ und scrollen Sie die Seite nach unten bis zur Überschrift „Heimnetzfreigabe“. Achten Sie darauf, dass die Option „Unterstützung für SMBv1 aktivieren“ abgeschaltet ist. |
Benutzerrechte
Nicht alle Geräte oder Anwender im Heimnetz sollen auf alle NAS-Inhalte zugreifen können. Deshalb sollten Sie Benutzerkonten mit unterschiedlichen Rechten nutzen.
Benutzerrechte beim NAS-System:
Jedes NAS-System besitzt eine Benutzerverwaltung, über die sich mehrere Benutzerkonten samt Passwort und mit unterschiedlichen Zugriffsrechten auf die verschiedenen NAS-Freigabeordner anlegen lassen. So können Sie sehr detailliert einstellen, ob ein bestimmter Nutzer schreibend, nur lesend oder gar keinen Zugriff auf einen bestimmten Freigabeordner erhält.
Außerdem bieten viele NAS-Systeme die Möglichkeit, Speicherkontingente für Ordner oder Benutzer anzulegen: Damit verhindern Sie, dass ein einzelner Heimnetzanwender den kompletten Netzwerkspeicher belegt.
Benutzerrechte beim Router-NAS:
Bei sehr vielen Routern mit USB-NAS-Anschluss ist die Benutzerverwaltung eingeschränkt. Manchmal gibt es nur ein einziges Benutzerkonto oder nur ein Passwort, mit dem sich Freigabeordner gegen unerwünschte Zugriffe sichern lassen. Bei einigen Routern können Sie nicht einmal unterschiedliche Passwörter für das Menü und den NAS-Zugriff einrichten. Umfangreich ist unter den Routern die Benutzerverwaltung der Fritzbox-Modelle sowie bei den WLAN-Routern des NAS-Herstellers Synology.
Fazit: Bei NAS-Systemen bekommen Sie eine umfassendere Zugriffsverwaltung als bei einer Router-NAS. Zudem können Sie bei einem NAS-System einzelne Freigabeordner zusätzlich verschlüsseln und über ein Passwort sichern. Wer in einem Heimnetz mit vielen Teilnehmern die gespeicherten Inhalte schützen will, sollte zu einem NAS-System greifen.
Energieverbrauch
Ein NAS-System und ein Router laufen normalerweise rund um die Uhr. Deshalb sollten Sie auch die Kosten für den anfallenden Stromverbrauch berücksichtigen.
Energieverbrauch eines NAS-Systems:
NAS-Systeme mit zwei 3,5-Zoll-Festplatten benötigen im laufenden Betrieb etwa 11 bis 14 Watt. Bei aktivem Energiesparmodus kann die Leistungsaufnahme eines eingeschalteten NAS auf 8 und 9 Watt, bei besonders sparsamen Modellen sogar auf 3 und 4 Watt sinken – sofern die internen Festplatten tatsächlich automatisch in den Sleep-Modus fahren.
Vorteilhaft ist, dass Sie fast alle NAS-Systeme automatisch per Zeitplan über Nacht herunter- und am Morgen hochfahren können. Ausgeschaltet nimmt ein NAS meist weniger als 1 Watt auf – genug, damit das Gerät nach Zeitplan wieder eigenständig starten kann.
Energieverbrauch eines Router-NAS:
Ein am USB-Port des Routers angeschlossener Datenspeicher benötigt erheblich weniger Energie als ein komplettes NAS-System. Zum Beispiel steigt die Leistungsaufnahme einer Fritzbox 7590 mit angeschlossenem USB-Speicher um etwa 3 Watt.
Schaltet sich die USB-Platte nach 10 Minuten ohne Zugriff in den Sleep-Modus, sinkt der Verbrauch um 2,5 Watt, so dass die NAS-Funktion des Routers nur etwa 0,5 Watt seiner gesamten Leistungsaufnahme ausmacht.
Insgesamt verbraucht ein Router zwar meist mehr als ein NAS-System – eine Fritzbox 7590 zum Beispiel rund 11 Watt. Die nutzt er aber für die Internet- und die Heimnetzverbindung – Funktionen, die Sie auch benötigen, wenn Sie ein NAS-System statt des Router-NAS nutzen.
Fazit: Das Router-NAS arbeitet viel sparsamer als ein NAS-System, da externe USB-Speicher wenig Energie verbrauchen und die normale Leistungsaufnahme des Routers kaum erhöhen. Ein NAS-System hingegen benötigt als eigenständig laufendes Gerät samt Netzwerkanschluss von Haus aus deutlich mehr Energie.
Übertragungsrate
Die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Netzwerkspeicher und einem Heimnetz-Client ist ein wichtiges Kriterium – egal, ob fürs Multimedia-Streaming oder beim Datei-Backup.
Übertragungsrate beim NAS-System:
Selbst Einsteiger-NAS-Systeme erzielen dank Gigabit-LAN-Anschluss bei Schreibund Lesevorgängen auf die eingebauten Festplatten hohe Übertragungsraten von 100 bis 112 MByte/s.
Teurere NAS-Systeme haben oft einen Multigigabit-Port mit 2,5-GBit-LAN oder schneller: Damit lassen sich Transferraten von 300 bis 600 MByte/s erzielen.
Übertragungsrate beim Router-NAS:
Die Datenrate des Router-NAS hängt von seiner USB-Schnittstelle und der Leistungsfähigkeit seiner CPU ab: Ein Router mit USB 3.0 schafft im Idealfall rund 80 MByte/s. Meist liegen aber die Schreibraten eines NTFS-formatierten USB.3-Speichers unter 30 MByte/s – das ist für umfangreiche Kopieraktionen zu langsam. Dafür können Sie anders als beim NAS-System den USB-Speicher direkt mit dem entsprechenden Client verbinden, um den Datentransfer zu beschleunigen.
Fazit: Wer Daten im Heimnetz schnell übertragen will, muss ein NAS-System wählen. Besonders für umfangreiche Kopier- und Backup-Aktionen ist ein Router-NAS keine Alternative. Wenn Sie aber lediglich einzelne Dateien zwischen Netzwerkspeicher und Client übertragen, genügt die NAS-Funktion des Routers.
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Sicherheit durch Daten-Sync Ein Dateiabgleich zwischen Netzwerkspeicher und Heimnetzgeräten sorgt dafür, dass überall immer die aktuellen Inhalte verfügbar sind. Bei einigen NAS-Modellen können Sie deshalb bestimmte Ordner auf dem NAS mit mehreren Clients wie PC und Smartphone automatisch synchronisieren.
Es lässt sich sogar einstellen, ob die Synchronisierung in beide Richtungen oder nur in eine Richtung (NAS zu Client oder Client zu NAS) erfolgen soll. Selbst wenn eines der beteiligten Geräte ausfallen sollte, bleiben die Inhalte auf den anderen Geräten erhalten. In Verbindung mit dem Cloud-basierten Fernzugriff auf das NAS funktioniert diese Synchronisation auch dann, wenn einer der beteiligten Clients außerhalb des Heimnetzes mit dem Internet verbunden ist. Bei einem Router-NAS gibt es diese Kombination aus Datensynchronisierung und -sicherung derzeit nicht. |
quelle: pcwelt.de