Whitebird
News
Amazon FireTV Sticks bald verboten? Patentstreit gegen Nokia mit fatalen Folgen
Von Laura Pippig
Redakteurin, PC-WELT 20.9.2024 14:51 Uhr
Amazon hat einen Patentstreit gegen Nokia verloren. Die Folge: FireTV Sticks könnten mit einem Verkaufsverbot belegt werden, wenn das Unternehmen nicht handelt.
Amazon hat am 19. September einen Patentstreit gegen Nokia verloren, der den Verkauf der beliebten FireTV-Sticks bald verhindern könnte. Denn bei der Verhandlung vor einem Münchner Gericht ging es um Patente für Technologien, die zum Video-Streaming genutzt werden, wie der Blog IPFray berichtet.
Demnach habe Amazon das Patent von Nokia verletzt, indem es entsprechende Technik im FireTV-Stick verbaut habe, ohne die entsprechenden Lizenzgebühren zu zahlen. Nokia ist jetzt in der Position, ein Verkaufsverbot für die Streaming-Sticks durchzusetzen.
Im Streit seit 2023
Erstmals hatte Nokia im Herbst 2023 begonnen, gegen angebliche Patentverletzungen durch Amazon und weitere Firmen vorzugehen. Am 19. September wurde der Fall mit Amazon vor dem Landesgericht München verhandelt. Nokia wurde im Fall einstimmig recht gegeben und es wurde eine einstweilige Verfügung erhoben.
Amazon habe laut Gericht mit der Art und Weise, wie die eigenen Streaming-Geräte wie der FireTV-Stick (Amazon Link) Videodaten dekodieren, gegen das Patent von Nokia verstoßen. Amazon hatte zuvor versucht, geringere Lizenzgebühren für dieses Patent zu zahlen, da es in seinen Augen als weniger essenziell einzustufen wäre.
Zwischendurch hatte Amazon selbst noch versucht, gegen Nokia zu klagen wegen Patenten auf Cloud-Technologien. Zudem wirft Amazon Nokia vor, zu hohe Preise für die eigenen Patente zu verlangen.
Die Folgen
Nokia ist nun in der Lage, einen Verkaufsstopp für die Amazon FireTV-Sticks und eventuell noch weitere Produkte durchzusetzen, die entsprechende Technologien nutzen. Bis dahin kann Amazon noch in Berufung gehen oder versuchen, sich mit Nokia anderweitig zu einigen, indem es die fehlenden Lizenzgebühren an Nokia auszahlt.
Das gleiche Patent soll im November vor demselben Gericht gegen HP verhandelt werden, die ebenfalls die Patente von Nokia nutzen.
Nokia setzt Patente durch
Es wäre nicht das erste Mal, dass Nokia aufgrund von verletztem Patentrecht den Verkaufsstopp eines Produkts veranlassen würde. Zuvor hatte das finnische Unternehmen auch durchgesetzt, dass Smartphones der Hersteller Oppo und Oneplus nicht mehr im Einzelhandel verkauft werden dürfen. Auch gegen den Autohersteller Daimler zog Nokia vor Gericht.
Das sagt Amazon zum Urteil
Amazon kann noch Berufung gegen das Urteil einlegen. Das Urteil ist also noch nicht rechtskräftig. Anhand der Stellungnahme des Unternehmens können wir in der Tat davon ausgehen, dass Amazon in Berufung gehen wird:
quelle: pcwelt.de
Amazon FireTV Sticks bald verboten? Patentstreit gegen Nokia mit fatalen Folgen
Von Laura Pippig
Redakteurin, PC-WELT 20.9.2024 14:51 Uhr
Amazon hat einen Patentstreit gegen Nokia verloren. Die Folge: FireTV Sticks könnten mit einem Verkaufsverbot belegt werden, wenn das Unternehmen nicht handelt.
Amazon hat am 19. September einen Patentstreit gegen Nokia verloren, der den Verkauf der beliebten FireTV-Sticks bald verhindern könnte. Denn bei der Verhandlung vor einem Münchner Gericht ging es um Patente für Technologien, die zum Video-Streaming genutzt werden, wie der Blog IPFray berichtet.
Demnach habe Amazon das Patent von Nokia verletzt, indem es entsprechende Technik im FireTV-Stick verbaut habe, ohne die entsprechenden Lizenzgebühren zu zahlen. Nokia ist jetzt in der Position, ein Verkaufsverbot für die Streaming-Sticks durchzusetzen.
Im Streit seit 2023
Erstmals hatte Nokia im Herbst 2023 begonnen, gegen angebliche Patentverletzungen durch Amazon und weitere Firmen vorzugehen. Am 19. September wurde der Fall mit Amazon vor dem Landesgericht München verhandelt. Nokia wurde im Fall einstimmig recht gegeben und es wurde eine einstweilige Verfügung erhoben.
Amazon habe laut Gericht mit der Art und Weise, wie die eigenen Streaming-Geräte wie der FireTV-Stick (Amazon Link) Videodaten dekodieren, gegen das Patent von Nokia verstoßen. Amazon hatte zuvor versucht, geringere Lizenzgebühren für dieses Patent zu zahlen, da es in seinen Augen als weniger essenziell einzustufen wäre.
Zwischendurch hatte Amazon selbst noch versucht, gegen Nokia zu klagen wegen Patenten auf Cloud-Technologien. Zudem wirft Amazon Nokia vor, zu hohe Preise für die eigenen Patente zu verlangen.
Die Folgen
Nokia ist nun in der Lage, einen Verkaufsstopp für die Amazon FireTV-Sticks und eventuell noch weitere Produkte durchzusetzen, die entsprechende Technologien nutzen. Bis dahin kann Amazon noch in Berufung gehen oder versuchen, sich mit Nokia anderweitig zu einigen, indem es die fehlenden Lizenzgebühren an Nokia auszahlt.
Das gleiche Patent soll im November vor demselben Gericht gegen HP verhandelt werden, die ebenfalls die Patente von Nokia nutzen.
Nokia setzt Patente durch
Es wäre nicht das erste Mal, dass Nokia aufgrund von verletztem Patentrecht den Verkaufsstopp eines Produkts veranlassen würde. Zuvor hatte das finnische Unternehmen auch durchgesetzt, dass Smartphones der Hersteller Oppo und Oneplus nicht mehr im Einzelhandel verkauft werden dürfen. Auch gegen den Autohersteller Daimler zog Nokia vor Gericht.
Das sagt Amazon zum Urteil
Amazon kann noch Berufung gegen das Urteil einlegen. Das Urteil ist also noch nicht rechtskräftig. Anhand der Stellungnahme des Unternehmens können wir in der Tat davon ausgehen, dass Amazon in Berufung gehen wird:
Zitat: |
Wir halten die Entscheidung des Landgerichts München für falsch und sind zuversichtlich, dass die Situation bald gelöst sein wird. Das Urteil wird keine Auswirkungen auf bestehende Kund:innen haben und eine große Auswahl an Fire TV-Geräten wird weiterhin auf Amazon.de verfügbar sein. Wir sind stets bereit, einen fairen Preis für Patentlizenzen zu zahlen, und haben mit einer Reihe von Unternehmen zusammengearbeitet, um Videopatente dieser Art zu lizenzieren. Nokia verlangt mehr als all diese Unternehmen zusammen und hat unser faires und branchenübliches Angebot abgelehnt. Wir bedauern, dass Nokia versucht, die Auswahl für Kund:innen einzuschränken. |
quelle: pcwelt.de