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Intels “Lunar Lake”-Laptops erlauben kein RAM-Upgrade mehr – und das ist gut so
Von Michael Schmelzle und Chris Hoffman
4.8.2024 08:15 Uhr
Bei Laptops mit den neuen "Lunar Lake"-KI-CPUs von Intel müssen Sie sich vor dem Kauf genau überlegen, wie viel RAM Sie wirklich brauchen. Der Grund.
Die kommende “Lunar Lake”-KI-Plattform von Intel unterstützt keinen vom Benutzer aufrüstbaren oder austauschbaren Arbeitsspeicher. Heißt: Sie sollten sicher sein, dass Sie den benötigten Arbeitsspeicher in Ihrem “Lunar Lake”-Laptop direkt ab Werk haben. Denn ohne einen neuen Laptop zu kaufen, bekommen Sie keinen zusätzlichen RAM.
Das ist eine große Veränderung für die x86-Plattform von Intel, die traditionell diese Art von Flexibilität bietet. Schließlich sprechen wir über PC-Laptops und nicht über “mobile Geräte”, auf denen Android oder iOS läuft, oder?
Aber obwohl die Nachricht auf den ersten Blick schockierend ist, ist sie nicht so schlimm, wie sie klingt. Diese RAM-Änderung wird dem durchschnittlichen PC-Käufer tatsächlich helfen und stellt keine langfristige Bedrohung für diejenigen dar, die aufrüstbaren RAM wünschen. Hier ist der Grund dafür.
Viele Laptops haben ohnehin schon fest verlöteten RAM
Was Intel hier macht, ist nicht neu. Viele Laptops – wahrscheinlich sogar die meisten Laptops im Jahr 2024 – werden mit RAM ausgeliefert, der auf die Hauptplatine gelötet ist.
Mit anderen Worten: Anstatt RAM-Sockel auf der Hauptplatine anzubringen und den RAM in diese Sockel einzusetzen, befestigen die Hersteller den RAM dauerhaft direkt auf der Hauptplatine. Sie können ihn nicht mehr entfernen.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Der stromsparende DDR5 (LPDDR5X) bietet beispielsweise eine bessere Energieeffizienz und eine längere Akkulaufzeit, aber er muss auf der Hauptplatine so nah wie möglich an die CPU gelötet werden.
Gelöteter RAM benötigt außerdem weniger Platz als ein SO-DIMM-Stick, was wichtig ist, wenn jeder versucht, Laptops so dünn wie möglich zu bauen. Da der RAM weniger Platz einnimmt, kann dies auch der Thermik des Laptops zugutekommen und die Kühlleistung verbessern.
Intels Standardisierung des integrierten Arbeitsspeichers mit Lunar Lake ändert nichts an der Situation vieler Laptops, bei denen Sie den Arbeitsspeicher ohnehin nicht aufrüsten oder austauschen können.
Kaum jemand tauscht den Laptops-RAM aus oder rüstet auf
Die meisten PC-Benutzer öffnen ihre Laptops nicht, um den Arbeitsspeicher aufzurüsten. Ich habe es sicherlich getan – und wenn Sie diesen Artikel hier lesen, haben Sie es wahrscheinlich auch schon gemacht. Doch die meisten Menschen tun es nicht.
Sicher, Sie können oft Geld sparen, wenn Sie einen Laptop mit aufrüstbarem Arbeitsspeicher kaufen und ihn selbst aufrüsten. Wenn Sie ein Gaming-Notebook mit weniger Arbeitsspeicher kaufen, als Sie benötigen, können Sie es aufklappen und den Arbeitsspeicher für weniger als die Differenz zu einer höherwertigen Konfiguration aufrüsten. Das gilt vor allem, wenn Sie eine Konfiguration mit wenig Arbeitsspeicher bei einem großen Ausverkauf finden.
Natürlich gilt das nur für Laptops, bei denen der Arbeitsspeicher vom Benutzer aufgerüstet werden kann – und das ist im Jahr 2024 nicht selbstverständlich, selbst bei Gaming-Laptops. Aber bei Business-Laptops steht die Konfigurierbarkeit immer noch im Vordergrund, sodass die IT-Abteilung eines Unternehmens Arbeitsspeicher aufrüsten kann, wenn ein Mitarbeiter mehr benötigt.
Abgesehen davon wird der durchschnittliche Privatanwender so etwas nie mit dem RAM seines Laptops machen. Diejenigen von uns, die aufrüstbare Laptops schätzen und nutzen, sind in der Minderheit.
Der Ansatz von Lunar Lake verbessert die Akkulaufzeit
Es ist nicht so, dass Intel einfach beschlossen hat, Sie daran zu hindern, den Arbeitsspeicher Ihres Laptops aufzurüsten, nur um der Sache willen. Vielmehr hat Intel geplant, den Arbeitsspeicher in das Chip-Paket selbst einzubauen und ihn näher an die CPU zu rücken.
Diese engere Integration zwischen RAM und dem Rest des Chip-Pakets aus CPU, GPU und NPU, führt zu höherer Geschwindigkeit und effizientem Stromverbrauch. Laut Intel verbraucht der Arbeitsspeicher durch diesen Schritt bis zu 40 Prozent weniger Strom.
Künftige Intel-Plattformen werden aufrüstbaren RAM bieten
Der Ansatz von Lunar Lake in Bezug auf RAM ist nicht das Ende der Geschichte. Wenn Intel die Aufrüstbarkeit des Arbeitsspeichers für alle Zeiten abschaffen würde, würde ich mich dagegen aussprechen und wir könnten alle gemeinsam unsere Mistgabeln herausholen! Aber das ist nicht das, was hier passiert.
Intels Lunar Lake Plattform konzentriert sich auf energieeffiziente Laptops mit langer Akkulaufzeit, um der Bedrohung durch Arm-basierte Prozessoren wie den Qualcomm Snapdragon X Elite zu begegnen. Sie ist nicht als dauerhafte Veränderung der x86-Plattform gedacht.
Vielmehr wird die zukünftige Hardware von Intel aufrüstbaren Arbeitsspeicher bieten. Jim Johnson, Senior Vice President bei Intel, sagte ausdrücklich, dass der Arbeitsspeicher vom Benutzer aufgerüstet werden kann: “Wir werden diese Optionen in Zukunft anbieten.” Er sagte auch, dass die “nächste Runde der Roadmaps traditionellere Optionen bieten wird.”
Ja, Sie werden in Zukunft für ein Notebook, das vom Benutzer wartbaren Arbeitsspeicher bietet, einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Aber auch das ist in einer Welt, in der so viele Laptops mit verlötetem RAM ausgestattet sind, bereits der Fall.
Was, wenn Sie mehr als 32 GB RAM benötigen?
In der Zwischenzeit zeichnet sich ein Problem ab: Lunar Lake-Konfigurationen haben maximal 32 GB RAM. Momentan haben Sie nur die Wahl zwischen 16 oder 32 GB RAM in Ihrem Laptop. Das ist hart, wenn Sie mehr brauchen. Aber wenn Sie sich gedulden können, werden Sie mit der Zeit eine größere Auswahl an Hardwarekonfigurationen (mit mehr RAM) finden.
Zwischen zukünftigen Chip-Paketen mit mehr Arbeitsspeicher und zukünftigen Intel-Plattformen, die vom Benutzer aufrüstbaren Arbeitsspeicher bieten, sieht die Zukunft für aufrüstbaren Arbeitsspeicher gut aus.
Während Intels Lunar Lake darauf ausgelegt ist, Laptops zu produzieren, die sich auf Energieeffizienz konzentrieren, werden zukünftige Plattformen wie Arrow Lake und Panther Lake jeweils ihre eigenen Schwerpunkte haben.
CAMM2 könnte das Beste aus beiden Welten sein
Im Idealfall hätten wir das Beste aus beiden Welten: vom Benutzer aufrüstbarer RAM, der klein, schnell und energieeffizient ist.
Bis dahin gibt es gute Neuigkeiten in einem neuen Standard namens CAMM2, der viel kleinere und energieeffizientere Module bietet als der SO-DIMM RAM, der normalerweise für vom Benutzer aufrüstbaren RAM in Laptops verwendet wird.
In Zukunft könnten Laptops mit vom Benutzer aufrüstbarem RAM diesen Standard (oder einem sehr ähnlichen) verwenden und so das Beste aus beiden Welten bieten.
Es ist auf jeden Fall gut zu sehen, dass die PC-Industrie den vom Benutzer aufrüstbaren Arbeitsspeicher nicht völlig vergessen hat. Er wird ein wichtiger Bestandteil der Zukunft von Laptops sein, daher ist es in Ordnung, dass Intels Lunar Lake vorerst so bleibt, wie er ist.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation PCWorld und wurde aus dem Englischen übersetzt und lokalisiert.
quelle: pcwelt.de
Intels “Lunar Lake”-Laptops erlauben kein RAM-Upgrade mehr – und das ist gut so
Von Michael Schmelzle und Chris Hoffman
4.8.2024 08:15 Uhr
Bei Laptops mit den neuen "Lunar Lake"-KI-CPUs von Intel müssen Sie sich vor dem Kauf genau überlegen, wie viel RAM Sie wirklich brauchen. Der Grund.
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Die kommende “Lunar Lake”-KI-Plattform von Intel unterstützt keinen vom Benutzer aufrüstbaren oder austauschbaren Arbeitsspeicher. Heißt: Sie sollten sicher sein, dass Sie den benötigten Arbeitsspeicher in Ihrem “Lunar Lake”-Laptop direkt ab Werk haben. Denn ohne einen neuen Laptop zu kaufen, bekommen Sie keinen zusätzlichen RAM.
Das ist eine große Veränderung für die x86-Plattform von Intel, die traditionell diese Art von Flexibilität bietet. Schließlich sprechen wir über PC-Laptops und nicht über “mobile Geräte”, auf denen Android oder iOS läuft, oder?
Aber obwohl die Nachricht auf den ersten Blick schockierend ist, ist sie nicht so schlimm, wie sie klingt. Diese RAM-Änderung wird dem durchschnittlichen PC-Käufer tatsächlich helfen und stellt keine langfristige Bedrohung für diejenigen dar, die aufrüstbaren RAM wünschen. Hier ist der Grund dafür.
Viele Laptops haben ohnehin schon fest verlöteten RAM
Was Intel hier macht, ist nicht neu. Viele Laptops – wahrscheinlich sogar die meisten Laptops im Jahr 2024 – werden mit RAM ausgeliefert, der auf die Hauptplatine gelötet ist.
Mit anderen Worten: Anstatt RAM-Sockel auf der Hauptplatine anzubringen und den RAM in diese Sockel einzusetzen, befestigen die Hersteller den RAM dauerhaft direkt auf der Hauptplatine. Sie können ihn nicht mehr entfernen.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Der stromsparende DDR5 (LPDDR5X) bietet beispielsweise eine bessere Energieeffizienz und eine längere Akkulaufzeit, aber er muss auf der Hauptplatine so nah wie möglich an die CPU gelötet werden.
Gelöteter RAM benötigt außerdem weniger Platz als ein SO-DIMM-Stick, was wichtig ist, wenn jeder versucht, Laptops so dünn wie möglich zu bauen. Da der RAM weniger Platz einnimmt, kann dies auch der Thermik des Laptops zugutekommen und die Kühlleistung verbessern.
Intels Standardisierung des integrierten Arbeitsspeichers mit Lunar Lake ändert nichts an der Situation vieler Laptops, bei denen Sie den Arbeitsspeicher ohnehin nicht aufrüsten oder austauschen können.
Kaum jemand tauscht den Laptops-RAM aus oder rüstet auf
Die meisten PC-Benutzer öffnen ihre Laptops nicht, um den Arbeitsspeicher aufzurüsten. Ich habe es sicherlich getan – und wenn Sie diesen Artikel hier lesen, haben Sie es wahrscheinlich auch schon gemacht. Doch die meisten Menschen tun es nicht.
Sicher, Sie können oft Geld sparen, wenn Sie einen Laptop mit aufrüstbarem Arbeitsspeicher kaufen und ihn selbst aufrüsten. Wenn Sie ein Gaming-Notebook mit weniger Arbeitsspeicher kaufen, als Sie benötigen, können Sie es aufklappen und den Arbeitsspeicher für weniger als die Differenz zu einer höherwertigen Konfiguration aufrüsten. Das gilt vor allem, wenn Sie eine Konfiguration mit wenig Arbeitsspeicher bei einem großen Ausverkauf finden.
Natürlich gilt das nur für Laptops, bei denen der Arbeitsspeicher vom Benutzer aufgerüstet werden kann – und das ist im Jahr 2024 nicht selbstverständlich, selbst bei Gaming-Laptops. Aber bei Business-Laptops steht die Konfigurierbarkeit immer noch im Vordergrund, sodass die IT-Abteilung eines Unternehmens Arbeitsspeicher aufrüsten kann, wenn ein Mitarbeiter mehr benötigt.
Abgesehen davon wird der durchschnittliche Privatanwender so etwas nie mit dem RAM seines Laptops machen. Diejenigen von uns, die aufrüstbare Laptops schätzen und nutzen, sind in der Minderheit.
Der Ansatz von Lunar Lake verbessert die Akkulaufzeit
Es ist nicht so, dass Intel einfach beschlossen hat, Sie daran zu hindern, den Arbeitsspeicher Ihres Laptops aufzurüsten, nur um der Sache willen. Vielmehr hat Intel geplant, den Arbeitsspeicher in das Chip-Paket selbst einzubauen und ihn näher an die CPU zu rücken.
Diese engere Integration zwischen RAM und dem Rest des Chip-Pakets aus CPU, GPU und NPU, führt zu höherer Geschwindigkeit und effizientem Stromverbrauch. Laut Intel verbraucht der Arbeitsspeicher durch diesen Schritt bis zu 40 Prozent weniger Strom.
Künftige Intel-Plattformen werden aufrüstbaren RAM bieten
Der Ansatz von Lunar Lake in Bezug auf RAM ist nicht das Ende der Geschichte. Wenn Intel die Aufrüstbarkeit des Arbeitsspeichers für alle Zeiten abschaffen würde, würde ich mich dagegen aussprechen und wir könnten alle gemeinsam unsere Mistgabeln herausholen! Aber das ist nicht das, was hier passiert.
Intels Lunar Lake Plattform konzentriert sich auf energieeffiziente Laptops mit langer Akkulaufzeit, um der Bedrohung durch Arm-basierte Prozessoren wie den Qualcomm Snapdragon X Elite zu begegnen. Sie ist nicht als dauerhafte Veränderung der x86-Plattform gedacht.
Vielmehr wird die zukünftige Hardware von Intel aufrüstbaren Arbeitsspeicher bieten. Jim Johnson, Senior Vice President bei Intel, sagte ausdrücklich, dass der Arbeitsspeicher vom Benutzer aufgerüstet werden kann: “Wir werden diese Optionen in Zukunft anbieten.” Er sagte auch, dass die “nächste Runde der Roadmaps traditionellere Optionen bieten wird.”
Ja, Sie werden in Zukunft für ein Notebook, das vom Benutzer wartbaren Arbeitsspeicher bietet, einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Aber auch das ist in einer Welt, in der so viele Laptops mit verlötetem RAM ausgestattet sind, bereits der Fall.
Was, wenn Sie mehr als 32 GB RAM benötigen?
In der Zwischenzeit zeichnet sich ein Problem ab: Lunar Lake-Konfigurationen haben maximal 32 GB RAM. Momentan haben Sie nur die Wahl zwischen 16 oder 32 GB RAM in Ihrem Laptop. Das ist hart, wenn Sie mehr brauchen. Aber wenn Sie sich gedulden können, werden Sie mit der Zeit eine größere Auswahl an Hardwarekonfigurationen (mit mehr RAM) finden.
Zwischen zukünftigen Chip-Paketen mit mehr Arbeitsspeicher und zukünftigen Intel-Plattformen, die vom Benutzer aufrüstbaren Arbeitsspeicher bieten, sieht die Zukunft für aufrüstbaren Arbeitsspeicher gut aus.
Während Intels Lunar Lake darauf ausgelegt ist, Laptops zu produzieren, die sich auf Energieeffizienz konzentrieren, werden zukünftige Plattformen wie Arrow Lake und Panther Lake jeweils ihre eigenen Schwerpunkte haben.
CAMM2 könnte das Beste aus beiden Welten sein
Im Idealfall hätten wir das Beste aus beiden Welten: vom Benutzer aufrüstbarer RAM, der klein, schnell und energieeffizient ist.
Bis dahin gibt es gute Neuigkeiten in einem neuen Standard namens CAMM2, der viel kleinere und energieeffizientere Module bietet als der SO-DIMM RAM, der normalerweise für vom Benutzer aufrüstbaren RAM in Laptops verwendet wird.
In Zukunft könnten Laptops mit vom Benutzer aufrüstbarem RAM diesen Standard (oder einem sehr ähnlichen) verwenden und so das Beste aus beiden Welten bieten.
Es ist auf jeden Fall gut zu sehen, dass die PC-Industrie den vom Benutzer aufrüstbaren Arbeitsspeicher nicht völlig vergessen hat. Er wird ein wichtiger Bestandteil der Zukunft von Laptops sein, daher ist es in Ordnung, dass Intels Lunar Lake vorerst so bleibt, wie er ist.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation PCWorld und wurde aus dem Englischen übersetzt und lokalisiert.
quelle: pcwelt.de