AVM-Übernahme: Das ist der neue Eigentümer des Fritzbox-Herstellers

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AVM-Übernahme: Das ist der neue Eigentümer des Fritzbox-Herstellers

Die Katze ist aus dem Sack: Der Name des Unternehmens, das AVM, den Hersteller der Fritzbox übernimmt, ist bekannt.

Von Hans-Christian Dirscherl
Chef vom Dienst, PC-WELT 10.7.2024 09:25 UHR


Der Käufer von AVM, dem Hersteller der bekannten Fritzbox, steht laut einem Bericht der Wirtschaftswoche fest: “Wie mit dem Vorgang vertraute Personen aus dem Umfeld des Unternehmens der Wirtschaftswoche bestätigen, ist der Verkauf von AVM besiegelt”. Demnach verkaufen die derzeitigen Eigentümer von AVM (drei der vier ursprünglichen Firmengründer) an den Privatinvestor Imker Capital Partners (ICP). Update 9.25 Uhr: AVM hat mittlerweile die Übernahme bestätigt, siehe weiter unten.

Imker beschreibt sich auf seiner Webseite so: “Imker bietet flexibles Kapital im Dienste der langfristigen Wertschöpfung”. Der Finanzinvestor Imker gehört als “Family Office” der niederländischen Familie van Rappard. Die Wirtschaftswoche zitiert den AVM-Mitgründer Nill mit diesen Worten: “Wir freuen uns, Imker als neuen Investor zu begrüßen” und “Sie teilen unsere Vorstellungen zur Zukunft von AVM”.

Imker würde zusammen mit AVM weiteres Wachstum durch neue Produkte und eine stärkere Internationalisierung anstreben. Allerdings scheinen die drei bisherigen Eigentümer nicht ganz aussteigen zu wollen. Sie sollen demnach als Minderheitseigner und Beiratsmitglieder bei AVM weiter mit an Bord sein.

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Die Übernahme von AVM durch ICP soll durch Tochterunternehmen von ICP erfolgen: Rucio Investment S.à r.l. (Luxemburg) und Spree 24 Beteiligung GmbH (Deutschland). Über den Kaufpreis haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart.


Gute Zahlen

AVM erwirtschafte im Jahr 2022 einen Umsatz von 620 Millionen Euro. Das sind 9 Prozent mehr als im Jahr 2021. Finanzexperten schätzen laut dem Handelsblatt den Gewinn auf 80 bis 90 Millionen Euro. Für den Verkauf könnte der Wert von AVM auf 750 Millionen bis 1 Milliarde Euro festgelegt werden.

Die Behörden müssen dem Kauf noch zustimmen. Einen ersten Hinweis auf die geplante Übernahme lieferte die Bundeswettbewerbsbehörde in Österreich:

“Geplanter Erwerbsvorgang”

Rucio Investment S.à r.l. (Luxemburg), eine von Imker kontrollierte Gesellschaft, beabsichtigt mittelbar durch die Spree 24 Beteiligung GmbH (Deutschland) sämtliche Anteile an der AVM Computersysteme Vertriebs GmbH (“AVM”, Deutschland) von den derzeitigen Gesellschaftern der AVM und damit die alleinige Kontrolle über die AVM und ihre unmittelbaren und mittelbaren Tochtergesellschaften (gemeinsam “AVM-Gruppe”) zu erwerben.

Imker Capital Partners investiert in Unternehmen, die in verschiedenen Branchen und Regionen tätig sind”.

Im September 2023 wurde bekannt, dass die AVM-Eigentümer das bekannte Berliner Unternehmen verkaufen wollen: AVM-Gründer wollen sich zurückziehen – das ist der Grund.

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Update 9.25 Uhr: AVM bestätigt Übernahme

AVM hat soeben diese Stellungnahme verschickt:
  • Die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter des Berliner Kommunikationsspezialisten AVM haben den Generationswechsel für ihr Unternehmen geregelt. Mit Imker Capital Partners (Imker) bekommt das Unternehmen einen neuen langfristigen Investor. Imker ist ein europäisches Family Office. Die Gründer von AVM bleiben dem Unternehmen mit einem Minderheitsanteil als Gesellschafter und als Beirat erhalten.

  • Johannes Nill, CEO und Sprecher der Geschäftsführung: “Wir sind den Generationswechsel aktiv und systematisch angegangen, um den Erfolg von AVM fortzuschreiben. Wir freuen uns, Imker als neuen Investor zu begrüßen, da sie unsere Vorstellungen zur Zukunft von AVM teilen. Das Engagement von Imker ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens und wird die Fähigkeit von AVM, innovative Lösungen anzubieten, weiter fördern.” AVM strebt Wachstum durch neue Produkte und eine verstärkte Internationalisierung an.

  • AVM ist in Europa einer der führenden Hersteller von Produkten für den Breitbandanschluss und das digitale Zuhause. Die Produkte der Marke FRITZ! ermöglichen einen schnellen Internetzugang, einfaches Vernetzen, starkes WLAN und vielseitige Smart-Home-Anwendungen. Das 1986 in Berlin gegründete Unternehmen setzt seit Beginn auf Eigenentwicklungen für innovative Produkte. Im Jahr 2023 erzielte der Berliner Kommunikationsspezialist mit 890 Mitarbeitenden einen Umsatz von 580 Millionen Euro.


quelle: pcwelt.de